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01.08.2025

Roter Riese auf grüner Wiese

Schulcampus in Altlandsberg von Numrich Albrecht Klumpp


Auf der sprichwörtlich grünen Wiese steht der neue Oberschulcampus im brandenburgischen Altlandsberg, östlich von Berlin. Zwischen Landstraße, Feldern und einem Sportplatz erhebt sich die Anlage fast monumental – und das ganz ohne Prunk. Es ist ein selbstbewusster, robuster Bau für etwa 900 Schüler*innen, entworfen vom Berliner Büro Numrich Albrecht Klumpp (NAK Architekten). Zum Ensemble gehören neben der Oberschule auch eine Dreifeldsporthalle sowie eine noch im Bau befindliche Förderschule.

In Altlandsberg und Umgebung fehlten Schulplätze. Also schrieb die Stadt 2020 ein VgV-Verfahren aus, das NAK mit ihrem Entwurf für eine sechszügige Oberschule gewinnen konnte. Die Anlage ist klar gegliedert: Vorne liegen, leicht zurückversetzt von der Landstraße, die Parkplätze. Dahinter folgt das Oberschulgebäude, und nordwestlich davon die Sporthalle mit 300 festen Zuschauerplätzen. Weiter südlich wird derzeit die Förderschule realisiert, deren Fertigstellung für Anfang kommenden Jahres geplant ist.

Was von der Straße aus ins Auge fällt, ist nicht allein die Größe der Bauten, sondern vor allem ihre Fassade. Um die kompakten Volumen ziehen sich Bänder aus unterschiedlich gewellten Aluminium-Paneelen in sattem Rot – ein Farbton, der laut NAK an das nahe gelegene historische Scheunenviertel mit seinen Klinkerbauten erinnern soll. 

Das Schulgebäude mit einer Bruttogrundfläche von 10.750 Quadratmetern gliedert sich in drei versetzt angeordnete Baukörper mit leicht unterschiedlicher Höhe. Jeder umschließt einen eigenen Innenhof. Verbunden sind die Volumen jedoch über einen großzügigen Hallenraum im Zentrum. Dieser erschließt über ein Podest und mehrere Treppenläufe die beiden Obergeschosse und wird von umlaufenden Galerien gefasst. Besonders hier offenbart der Entwurf seine gestalterische Handschrift: Ein schwungvolles, rotes Geländer zieht sich entlang der Ebenen, halbrunde Sitznischen aus Holz ragen in die Lufträume hinein.
 
Im nördlichen Volumen liegt im Erdgeschoss die Aula mit angrenzender Mensa, die auch für städtische Veranstaltungen genutzt werden kann. Der Bereich ist gegenüber den anderen Gebäudeteilen um ein halbes Geschoss überhöht – was sich sowohl innenräumlich als auch in der Fassade abzeichnet. Zum Schulhof hin öffnet sich der Stahlbetonbau hier mit einer Mischung aus transluzentem Profilbauglas und großzügigen Glasflächen samt abgerundeten Ecken. In den beiden Obergeschossen sind hier die Verwaltungsräume und Fachbereiche angeordnet. Die Sporthalle zeigt ein ähnliches Bild, mit einer Kombination aus Profilbauglas und ebenfalls gewellten Metallpaneelen.

In den beiden südlichen Volumen finden sich die Klassenzimmer, organisiert als Lerncluster um die Innenhöfe. Diese Zonen sind räumlich und akustisch von der zentralen Halle getrennt. Breitere Flure und offene Bereiche zu den Innenhöfen hin dienen hier als Kommunikations- und Selbstlernzonen. Bei der Materialität habe man auf eine langlebige und robuste Ausführung gesetzt, so die Architekt*innen: Sichtbeton trifft auf Betonmauerwerk und Seekieferholz. Insgesamt investierte die Stadt rund 53,5 Millionen Euro in den Kostengruppen 200 bis 700 für Schule und Sporthalle. (gk) 

Fotos: Adrian Schulz


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

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