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21.10.2025
Travertin als Strukturstifter
Sanierung eines Bürohauses in Paris von Atelier Quinze Vingts
Zwölf Avenuen strahlen vom Arc de Triomphe in Paris in die umliegenden Arrondissements. In einer dieser prachtvollen Straßen, der Avenue de Wagram, steht ein Bürohaus, das kürzlich vom Pariser Büro Atelier Quinze Vingts saniert und erweitert wurde. Im Zuge der Auffrischung schenkten sie auch dem verbauten Hinterhof eine Schmuckfassade aus Travertin.
Das Projekt mit dem Namen 135 Wagram befindet sich mitten im 17. Pariser Arrondissement, dessen Stadtbild von sechsgeschossigen Haussmann-Fassaden dominiert wird. Das Planungsteam erhielt den Auftrag von zwei Immobilienentwicklern, die in Paris hauptsächlich Büros im höheren Preissegment vermieten. Ziel war es, das in die Jahre gekommene Gebäude grundlegend zu modernisieren und Raum für zusätzliche Büros zu schaffen.
Mit seinen acht Etagen durchbrach der schmale Zeilenbau bereits im Bestand die gängige Traufhöhe, weshalb die Architekt*innen die geforderten Büros in einer Aufstockung des zweigeschossigen Anbaus im Hinterhof verorteten. Dieser stammt aus einer Umbaumaßnahme der 1950er Jahre, in deren Zug auch die Erhöhung des Vorderhauses auf acht Geschosse erfolgte. Im Hinterhaus blicken neuerdings vier weitere Etagen auf die Rücken der Nachbarn.
Diese fallen im Kontrast zu den sonst eher rohen und simpel verputzten Wänden mit abgerundeter Kubatur und großem Detailreichtum auf. Innen verortete das Team Besprechungsräume und Teeküchen, außerdem erhielt das zweite, tiefere Geschoss ein Oberlicht. In Summe umfasst das Haus nach dem jüngsten Umbau eine Nutzfläche von etwa 1.400 Quadratmetern. In 18 Monaten Planungs- und ebenso langer Bauzeit wurden dabei rund 5,2 Millionen Euro investiert.
Auch das Vorderhaus, in dem sämtliche Arbeitsplätze unterkommen, erhielt neben der energetischen Sanierung ein Facelift. Die größte Verwandlung machte das Foyer mit, hier sorgen ein eisernes Tor und auf Hochglanz polierte Oberflächen für eine herrschaftliche Atmosphäre. Die Grundstruktur der Fassade blieb zwar erhalten, doch vergrößerten die Architekt*innen die Fensterfläche insgesamt deutlich. Zudem ergänzten sie den Sockel um weiße Putzflächen und schmückten die darüberliegende Fassade mit Travertin-Lisenen. Dass die Architekt*innen Fans unterschiedlich behandelter Natursteinoberflächen sind, beweist spätestens ihr filigranes Autogramm über einem der Simse. (tg)
Fotos: Atelier Quinze Vingts
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