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17.05.2024

Kolonnaden zwischen Ortskernen

Rathaus in Mallersdorf-Pfaffenberg von BSS Architekten


Mallersdorf und Pfaffenberg sind die jahrhundertealten Bestandteile der erst 1972 gegründeten bayrischen Marktgemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg. Im Ortsteil Pfaffenberg steht schon lange ein ehemaliges Rathaus, und dieser Umstand gilt nun auch für Mallersdorf. Denn seit zwei Jahren hat die südlich von Regensburg gelegene Ortschaft nun einen Neubau, der aufgrund seines Standorts als eine Art Bindeglied fungiert. Entworfen und umgesetzt haben das Projekt BSS Architekten mit Sitz in Nürnberg, nachdem sie 2018 einen entsprechenden Wettbewerb gewinnen konnten. Das bisherige Ratsgebäude in Mallersdorf wird in eine Pflegeschule verwandelt.

Das neue Rathaus von Mallersdorf-Pfaffenberg findet seinen Platz zwischen den beiden Ortskernen. Dort ist in den letzten Jahrzehnten eine öffentliche Zone mit Schulen, Sportanlagen, Supermärkten und einem Gemeindehaus entstanden. Letzteres besteht aus einer Produktionshalle aus den 1980er Jahren, die 2012 sehenswert transformiert wurde. Schon damals antizipierte man die Verlagerung des Rathauses in diesen Teil des Gemeindegebiets. Der zweigeschossige Verwaltungssitz fügt sich funktional also gut ein. Auch wenn das mit Rad- und Fußwegen gut erschlossene Setting durchaus nach grüner Wiese aussieht.

Die Architekt*innen reagieren auf den offenen Kontext mit einem Gebäude, das dank seiner Kolonnaden ein wenig an den Razionalismo denken lässt. Zwei Riegel mit Büros flankieren einen Binnenraum, in den als hölzernes Volumen ein doppelgeschossiger Sitzungssaal eingestellt ist. Dieser öffnet sich mit einer großen Glasfront Richtung Süden, die Felder im Blick. Hier dürften die Kolonnaden auch dem Sonnenschutz dienen.

Besucher*innen betreten das neue Haus über einen gläsernen Mittelteil, der die Grundriss-Struktur in der Fassade ablesbar macht. Die äußere Hülle besteht ansonsten aus einem massiven Natursteinmauerwerk, was dem Rathaus auch eine Nominierung für den Deutschen Naturstein-Preis eingebracht hat. Im Inneren überwiegen hingegen Sichtbeton und Holz. Der Binnenraum, den eine repräsentative einläufige Treppe bestimmt, erhält durch eine verglaste Kassettendecke Tageslicht. Vom Foyer aus führen offene Flure zu den verschiedenen Ämtern des Rathauses, das insgesamt über eine Bruttogrundfläche von rund 2.000 Quadratmetern verfügt. (sb)

Fotos: Oliver Heinl


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Bär Stadelmann Stöcker Architekten und Stadtplaner


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