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07.05.2025

Bushalte mit Baukultur

Rastplatz im Schwarzwald von andOffice


Zugig ist’s des Öfteren im Südschwarzwald. Grund dafür ist vor allem die überformte Gletscherlandschaft aus der jüngsten Eiszeit, die das Gebiet heute zu einem beliebten Ziel für Wintersport macht. Daneben wird die idyllische, eher abgeschiedene Region mit ihren Nadelwäldern gerne als Kurort genutzt. Seit Kurzem sorgt eine Mobilitätsstation in der Nähe von St. Blasien dafür, dass hier auch Menschen ohne Auto Zugang zur Natur finden können.

Vom Stuttgarter Büro andOffice stammt der Entwurf dreier massiver Holzpavillons, die mitsamt Schindelkleid von Malzacher Bedachungen aus Dachsberg gefertigt wurden. Das Dreigespann gruppiert sich auf dem Mösle-Wander-Parkplatz und spricht damit explizit Durchreisende an. Fünf Gehminuten weiter westlich befindet sich schon der erste Skilift, und gleich hinter dem Flusslauf der Menzenschwander Alb erstrecken sich etliche Wanderrouten bis an die Schweizer Grenze.

Jede Hütte erfüllt trotz homogener Architektursprache einen eigenen Zweck: Im etwas größeren, zurückversetzten Bau in der Mitte befinden sich öffentliche Sanitäranlagen. Die südliche Hütte bietet einen wettergeschützten Buswartebereich sowie Räume für die selbstständige Ausleihe von Fahrrädern und E-Bikes. Gegenüber lädt das dritte Häuschen mit einem einzelnen Raum zum Vespern und Verweilen ein. Dafür soll ein Automat jeden Tag mit regionalen Speisen bestückt werden.

Mit den Hüttenbauten zelebrieren die Architekt*innen die Baukultur der Region: Sämtliches Bauholz wurde aus heimischen Fichtenwäldern bezogen, die Schindeln traditionsbewusst von Hand gespalten. Lediglich die umlaufenden Sockel sind aus Beton gefertigt und heben die Holzbauten aus dem Flutgebiet der Alb. Weniger ortstypisch sind die auffallend hohen Walmdächer, die jeweils in einem Oberlicht gipfeln.

Das Projekt entstand auf Initiative der Stadt St. Blasien. Der Bau kostete gut 370.000 Euro, wobei ein Teil aus Landesmitteln des Tourismusförderprogramms (TIP) finanziert wurde. Laut Architekt*innen sollen die Hütten komplett zurückgebaut werden können. Vielleicht müssen sie das bei der respektvollen Gestaltung aber gar nicht. (tg)

Fotos: Peter Ziegner


Zum Thema:

Zuletzt erhielt das Stuttgarter Architekturbüro aufgrund seines integrativen Ansatzes für Geflüchtetenunterkünfte positive Resonanz.


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