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16.05.2025
Töpfern, werken, zusammenkommen
Psychosoziales Gemeindezentrum in Leipzig von Irlenbusch von Hantelmann
Angenehm unaufgeregt kommt das dunkelrote Haus im Leipziger Stadtteil Mockau daher – und erleichtert dadurch sicherlich dem ein oder anderen den Zugang zu der psychosozialen Einrichtung. Ganz unverbindlich, ohne bürokratischen Aufwand und bei Bedarf auch anonym können sich hier Menschen mit psychischen Erkrankungen, deren Angehörige und Freunde sowie Personen in psychosozialen Problemsituationen beraten lassen und Unterstützung erhalten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem zwanglosen Zusammenkommen, das durch niedrigschwellige Angebote wie etwa das gemeinsame Töpfern gefördert werden soll.
Beauftragt wurde das psychosoziale Gemeindezentrum Bochi vom kommunalen Träger SEB Leipzig, der mehrere soziale Einrichtungen betreibt. Das ortsansässige Büro Irlenbusch von Hantelmann entwarf den zweigeschossigen Holzbau, in dem neben Beratungsräumen und ergotherapeutischer Praxis eine kleine Bibliothek, ein Café, ein Bewegungsraum, ein Atelier, ein Mehrzweckraum und sogar eine Fahrradwerkstatt untergebracht sind.
Die Bochi besteht zwar bereits seit 1999, befand sich jedoch zuvor an einem anderen Standort in der Bochumer Straße – woraus sich auch der Name ableitet. Mit dem Neubau in Mockau konnte das Angebot erweitert werden. Er gliedert sich in drei Teile mit jeweils in unterschiedliche Richtungen geneigten Dächern. Im Erdgeschoss sind die größeren, gemeinschaftlich genutzten Räume wie die Fahrradwerkstatt, das Atelier und das Café untergebracht, im zweiten Stockwerk kleinere Räume, die unter anderem für die Beratung genutzt werden.
Wichtig sei ihnen ein Gleichgewicht zwischen Öffentlichkeit und Privatheit gewesen, sagen die Architekt*innen. Entsprechend dieser Bedürfnisse nach Sichtbarkeit auf der einen und Rückzug auf der anderen Seite habe man den Bau in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Das Gewächshaus nehme dabei eine Sonderstellung ein. Auch im Inneren findet sich die Unaufgeregtheit des Baus wieder. Hier wurden die Wände zum Teil mit Holzspanplatten verkleidet, was fast ein wenig provisorisch wirkt, aber sicherlich ein gutes Maß an Flexibilität erlaubt. Bei einer Bruttogrundfläche von 1.050 Quadratmetern werden Baukosten in Höhe von rund drei Millionen Euro angegeben. (dsm)
Fotos: Johannes Ernst
Zum Thema:
In unserem Themenpaket zeigen wir neun Einrichtungen mit Hilfsangeboten für Menschen mit besonderen psychischen Bedürfnissen.
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