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09.06.2023

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Wie im Reihenhäuschen

Pflegeheim für Demenzkranke von Osar Architects in Genk


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Im ostbelgischen Genk wird das Krankenhaus Ost-Limburg zum medizinischen Campus ausgebaut. Dafür sollte in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus ein Pflegeheim für demenzkranke Senioren errichtet werden. Zur Verfügung stand ein Großteil des Parkplatzes westlich des Krankenhauses. Träger des Projekts ist der Versorgungsbetrieb Menos, der gemeinsam mit dem Flämischen Baumeister 2009 ein „Open Oproep“-Verfahren ausschrieb. Diesen gewannen Osar Architects, ein Büro aus Antwerpen, das sich mittlerweile weitgehend auf Pflegeprojekte spezialisiert hat. Die Realisierung in Genk verzögerte sich allerdings, wurde schließlich in zwei Phasen umgesetzt und ist nun abgeschlossen.

Der Entwurf verteilt die 124 Wohnplätze als einzelne Zimmer in Wohngemeinschaften für jeweils 8 bis 15 Bewohner*innen in zweigeschossigen Baukörpern entlang der Grundstücksgrenzen. In der Mitte und mit einer offenen Seite zum Krankenhaus entsteht so eine große, halböffentliche Grünfläche als Innenhof, während zu den umliegenden Wohnstraßen kleine Vorgärten angelegt werden, die von den Heimbewohner*innen gestaltet werden können.

Insgesamt besteht das Heim aus sechs Baukörpern, von denen je zwei durch offene Brücken im Obergeschoss verbunden sind. Die Selbständigkeit jeder Einheit wird durch die verspringenden Satteldachformen betont. Gemeinsam ist allen sechs Häusern jedoch die Fassadengestaltung mit weiß lasierten Klinkern und einem Sockel aus roten Backsteinen. So wirken sie als Ensemble. Die muntere Silhouette der verschiedenen Dachformen schafft zudem eine deutlich sichtbare Verbindung mit den Einfamilienhäusern und der kleinen Kapelle in der Nachbarschaft.

Im Inneren wird viel Wert auf ein Maximum an Licht durch große Fenster und stellenweise verglaste Dächer gelegt. Jedes Zimmer verfügt über ein eigenes, innenliegendes Duschbad, während die Gemeinschaftsräume durch Schiebetüren ein hohes Maß an Flexibilität bieten. Gänge werden vermieden, die Gemeinschaftszonen zwischen den privaten Schlafzimmern durch einen zentralen Patio in vier Zonen geteilt.

Gerade bei Demenzkranken ist es wichtig, dass die Räume eine gute Balance zwischen Sicherheit und Wohnlichkeit anbieten. Mit der Vielfalt an gut unterscheidbaren Gemeinschaftsräumen kann hier jede*r Bewohner*in selbst bestimmen, wie viel er oder sie am gemeinsamen Leben in der Gruppe, in kleineren Teilgruppen oder allein mit sich oder dem eigenen Besuch verbringen möchte. Zusätzlich wirken die Gemeinschaftsräume im Obergeschoss durch die offenen Dachformen größer und luftiger. „Mit der hohen Qualität der Außenräume“, schreiben Osar, „und durch die großen Fenster überall sollen die Bewohner*innen auch ermuntert werden, so viel wie möglich draußen zu sein.“ (fh)

Fotos: Brecht Van Maele, Osar Architects


Zum Thema:

Mehr zur aktuellen Pflege-Architektur in Flandern in der Baunetzwoche#617 „We Care A Lot“, die kürzlich erschien.

Mehr zum Open Oproep-Verfahren des Vlaams Bouwmeester in der Baunetzwoche#557 „Das Wunder von Flandern“ .


Kommentare

4

Leipziger | 12.06.2023 12:12 Uhr

Konzept

Die Stürze sind tatsächlich wild. Ansonsten aber ein sehr sympathisches Konzept.

3

solong | 12.06.2023 11:32 Uhr

alles ....

nur nicht demenzgerecht ... unsinnige zimmergrundrisse mit mittiger badzelle ... sorgen für zerklüftete räume und schwieriger orrientierung ... und so zieht sich das durchs gesamte konzept ...

2

auch ein | 12.06.2023 10:00 Uhr

architekt

was ist denn bei den Fassaden Bild 6 und 7 passiert?
"Sturzvarianten" mit und ohne sonnenschutz?
was ein durcheinander.....

1

Peter Dünsch | 12.06.2023 09:35 Uhr

Und heute bei...

... auf wie viele Arten kann man einen Sturtz ausbilden:

 
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