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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Peter_Pichler_plant_Hotelhuetten_in_den_Dolomiten_6448202.html

25.03.2019

Zipfelmützenfuturismus

Peter Pichler plant Hotelhütten in den Dolomiten


Auf den ersten Blick scheinen Miniaturversionen der Raumschiffe aus Denis Villeneuves Science-Fiction-Film Arrival in den waldbehangenen Bergen der Dolomiten gelandet zu sein, die mit konischen Kopfbedeckungen gekleidet sind. Hinter dem Zipfelmützenfuturismus verbirgt das Mailänder Architekturbüro Peter Pichler ein durchdachtes Konzept für einen nachhaltigen Ökotourismus. Das im Entwurfsstadium befindliche Projekt Tree Houses in den norditalienischen Alpen setzt nahezu autonome Wohnkapseln in den Wald.

Nachhaltig sind die Tree Houses in mehrerlei Hinsicht. Sie sind nahezu vollständig aus Hölzern der Region gefertigt: Die Fassade besteht aus schwärzlichem Lärchenholz, die mit dem warmen Tannenholz des Innenraums kontrastiert. Die Isolierung ist mit natürlichen Materialien gelöst, die Vollverglasung der beiden Etagen dagegen ermöglicht spektakuläre Ausblicke in die Landschaft. Für die Konstruktion griff Peter Pichler auf Fichtenholz zurück, nur im kleinen Fundament findet sich außerdem Beton. Der sich nach unten verjüngende Bau belegt so nur eine minimale Grundfläche in der ansonsten naturbelassenen Landschaft.

Überwiegend nachwachsende Rohstoffe setzte der aus Bozen stammende Architekt Pichler schon bei einer anderen südtiroler Berghütte mit moderner Interpretation der baulichen Landestradition ein. Im Fall der Tree Houses wird der Fokus jedoch auch auf ein möglichst autonomes Leben der Gäste gelegt. Ein Tank sammelt Regenwasser für die Toiletten und eine kleine geothermische Wärmepumpe befeuert im Winter mit erneuerbarer Energie die Heizung.

Die zwischen 35 und 42 Quadratmeter großen, bewusst bescheiden ausgestatteten Innenräume besitzen im unteren Stockwerk einen Lese- und Aufenthaltsbereich. Darüber befindet sich das Schlafzimmer mit kleinem Bad. Eine intern verlaufende Treppe verbindet beide Etagen.

Die luxuriös-spartanischen Baumhäuser wollen ein neues Erlebnis für das Leben im Wald mit maximaler Anbindung an die Natur schaffen. Sie sind Ergänzungen zu einem schon bestehenden, nicht offiziell benannten Hotel (womöglich das von Pichler umgebaute Hotel Schgaguler?) – falls die Verbindung zu den Urkräften also zu intensiv zu werden droht, ist Ablenkung nicht weit. (stu)


Kommentare:
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Peter Pichlers kristalline Tree Houses sind eindrucksvoll in den Berghang gerückt

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Die Bauten sollen fast gänzlich mit nachwachsenden Rohstoffen errichtet und erneuerbaren Energiequellen ausgetattet werden

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Die Innenräume sind bewusst spartanisch gestaltet

Die Innenräume sind bewusst spartanisch gestaltet

Die nach unten spitz zulaufenden Bauten nutzen nur minimalen Baugrund im Waldstück

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