Wie sich Photovoltaik-Module mit guter Architektur kombinieren lassen, ohne als störender Fremdkörper direkt ins Auge zu fallen, zeigt ein neues Projekt von Ortner + Ortner Baukunst. Auf dem Campus der Fachhochschule Potsdam wurde der Pavillon mit solarer Gebäudehülle Ende letzten Jahres fertig gestellt; er soll in Kürze eingeweiht werden. Der 150 Quadratmeter große Photovoltaik-Pavillon schließt den Campus ab und soll als Plattform für Begegnungen, Ideenfindung und Präsentation genutzt werden. Konzipiert als „Galerie unter Strom“ haben die Architekten hier gemeinsam mit Studenten der FH anstelle klassischer Bauelemente eine Fassade aus Solarmodulen geschaffen und so den Aspekt des nachhaltigen Bauens in die Neugestaltung des Campusgeländes eingebunden.
In Reih und Glied sind die vier Meter hohen und ein Meter breiten schwarzen Solarmodule angeordnet – sie umranden den 35 Meter langen Bau in einem gleichmäßigen Raster. Von vorne überraschen die maßgefertigten Photovoltaikmodule mit einer eleganten, homogenen Optik, von innen besticht die kupferfarbene Rückseite. Dünne, untereinander verschaltete Kupferbänder werden in einen Glasvorhang verpackt und zur Umrandung des Gebäudes installiert. Die Photovoltaik wird verfremdet, abstrahiert und zum integralen Bestandteil der Gebäudehülle gemacht.
„Neben hohen gestalterischen Ansprüchen an die Solarmodule war vor allem Flexibilität bezüglich Größe, Design und Aufbau der PV-Lösung bei der Umsetzung dieses Projektes gefragt“, beschreibt Manfred Ortner die Herausforderung des Projektes. Die Module aus 25 Millimeter dickem bruchsicherem Sicherheitsglas wurden speziell von der Firma Oderson für dieses Projekt entwickelt und angefertigt.
Fotos: Oderson/schnepp · renou photographie
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rainer kummer | 22.02.2012 14:54 Uhrsolaar
ich finde es gut. es zeigt doch, wenn architekten wie ortner und ortner nun auch CIS-dünnschicht panels verwenden, dass wir da bald in der selbstverständlichkeit ankommen. bald wird die verwendung keine meldung mehr sein, sondern normal. ich finde es prima, das diese module nun bestandteil der architektur werden. keiner will in einem kraftwerk wohnen, wo ein sofa drinsteht, umgekehrt ists richtig.
CIS kann man mittleerweile bedrucken und in allen möglichen farben und formen verwenden. ausserdem sind die module auch kostengünstig und recht einfach zu verbauen, zumindest im verhältnis zu den
bisherigen monokristallinen PV-modulen. und wo keine sonne hinkommt, füllt man eben mit glaselementen derselben optik auf.