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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Open_Call_in_Muenchen_8554361.html

08.04.2024

Ideen für die Zukunft des Justizzentrums

Open Call in München


Mit tanzenden Eisbären und dem Slogan „AbbrechenAbbrechen“ erntet die Initiative JustizzentrumErhalten seit über einem Jahr bereits viel Aufmerksamkeit. Nun ist die ganze Stadtgesellschaft gefragt, sich kreativ in die umbaukulturelle Debatte einzubringen. „Gesucht werden Ideen und Visionen für die Zukunft des Bestandsgebäudes,“ schreibt die Ausloberin, die sich selbst als Gruppe von Stadtmacher*innen aus den Bereichen Architektur, Stadtentwicklung und Urbanistik bezeichnet.

Gemeint ist das Strafjustizzentrum des Landgerichts München I in der Nymphenburger Straße, ein brutalistischer Bau, der ab kommendem Jahr ausgedient hat. Mit dem Umzug in einen neu errichteten Großkomplex am Leonrodplatz ist auch die ursprüngliche Nutzung auf dem innerstädtischen Areal passé. Fest steht jetzt schon, dass der Freistaat Bayern als Eigentümer auf dem 17.500 Quadratmeter großen Grundstück bezahlbaren Wohnungsbau realisieren will. Die staatlichen Wohnungsbaugesellschaften leiteten im vergangenen Jahr die baurechtliche Klärung mit der Stadt ein.

Wie es in einer zugehörigen Pressemeldung des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr vom März 2023 hieß, – nur wenige Wochen nach den ersten großen Aktionen gegen die ursprüngliche Absicht, den Komplex abzureißen – „soll auch ergebnisoffen geprüft werden, ob eine Umnutzung im Bestand möglich ist.“ Dies gilt seither als Hoffnungsschimmer.

Kreativen Input für die Variante des Erhalts wird es nun bestimmt zuhauf geben. Denn am heutigen Montag, 8. April 2024 startet der Open Call zur Zukunft des Justizzentrums. In der Auslobung heißt es: „Die bisher unbekannten Potentiale sollen in Form von starken Bildern zum Vorschein kommen. Neuartiges, Anderes, Unkonventionelles, Mutiges und Experimentelles von der Handzeichnung bis zur Videoarbeit“ seien gefragt.

Im Juli werden nach einer öffentlichen Preisgerichtssitzung einer interdisziplinär besetzten Fachjury die Ergebnisse präsentiert, 5.000 Euro teilen sich die besten Ideen. Unterstützt wird das Verfahren von den lokalen Bezirksausschüssen und diversen Stiftungen. Die Ergebnisse einer Diskussionsveranstaltung mit der Nachbarschaft vom Herbst 2023 fließen in die Aufgabenstellung des Open Calls ein, die ab sofort auf der Aktionswebsite abrufbar ist. (sab)

Fotos: Fritz Bielmeier


Zum Thema:

Die Initiative verweist in ihrem Auftritt auch auf weitere Aktionen gegen den Abriss, über die wir im BauNetz berichtet haben, darunter der BR-Studiobau München, an.ders Urania Berlin und das Justizzentrum Köln, die Aktion ufo ufo Berlin, das Rechenzemtrum Potsdam sowie der Abriss-Atlas und das Abrissmoratorium.


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Das Gerichtsgebäude an der Nymphenburger Straße ist 1977 nach Plänen von Peter Kaup entstanden.

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