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02.12.2025

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Dachlandschaft am Jinjisee

Museum von BIG in Suzhou


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Gläserne Pavillons mit geschwungenen Dächern aus Edelstahl, begrünte Skulpturenhöfe und gedeckte Wege: In Suzhou eröffnet demnächst ein neues, von BIG (Hauptsitz Kopenhagen) gestaltetes Museum, das an alte chinesische Architekturtraditionen denken lässt. Der ausufernde, primär horizontal organisierte Komplex beherbergt das MoCA – Suzhou Museum of Contemporary Art. Für dessen Umsetzung arbeiteten die Dänen mit dem lokalen Büro ARTS Group (Suzhou) zusammen. Die Fassadenplanung oblag Front (New York) und die Lichtplanung Rdesign International Lighting (Shanghai).

Das MoCA steht am östlichen Ufer des Jinjisees in einer Gegend, die sich in den letzten Jahrzehnten in eine weitläufige Kultur- und Freizeitlandschaft verwandelt hat. Suzhou, Nachbarstadt von Shanghai, gilt mit seinen zahllosen Kanälen als Venedig des Ostens. Wasser in Form mehrerer kleiner Bassins prägt auch den Entwurf von BIG.

Rund 60.000 Quadratmeter Fläche in zwölf Pavillons wird das MoCA bieten, wenn es im nächsten Jahr offiziell seine Türen öffnet – nachdem dort derzeit noch eine Ausstellung von BIG zu sehen ist. Verbunden werden die Volumen durch ein bandartiges Dach, das alle Innen- und Außenräume in eine Gesamtkomposition integriert. Die Architekt*innen beziehen sich mit ihrem Entwurf laut eigener Aussage auf die klassischen Gärten von Suzhou, die heute zum Unesco-Weltkulturerbe zählen. Dem Ideal eines Einklangs von natürlichen und menschengemachten Umgebungen folgend, durchdringen sich in diesem Vorbild die Sphären. Neben den bereits fertiggestellten Gebäudeteilen folgen 2026 noch zwei schwimmende Pavillons.

Städtebaulich ist das Museum über einen Vorplatz angebunden, der den Fluchtpunkt einer mehrspurigen Erschließungsachse bildet. Richtung Wasser machen die Pavillons außerdem Platz für ein Riesenrad, dessen Sockelbau sich an der Gestaltung des Museums orientiert. Die Anlage ist laut Architekt*innen als durchlässige, rhizomartige Struktur konzipiert. Ihre teils überdachten Zwischenräume und Verbindungsgänge sind deshalb auch unabhängig vom Museum zugänglich. Die Außenraumgestaltung stammt von Shanghai Shuishi Landscape Design (Shanghai).

Nur vier der Volumina beherbergen Ausstellungsräume. Mit ihrer Höhe und dank der gestaffelten Dächer mit teils unerwarteten Lichtführung versprechen sie ein ungewöhnliches Ausstellungserlebnis. Die übrigen Teile des MoCA umfassen unter anderem ein Theater, ein Restaurant und eine große Veranstaltungshalle für variierende Nutzungen. Neben dem Edelstahl der Dächer und dem Chrom vieler Stützen findet im Innenraum auch Holz Verwendung. Auftraggeberin des Projekts war die Suzhou Harmony Development Group. (sb)

Fotos: Ye Jianyuan, Justin Szeremeta


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

Prag | 03.12.2025 15:17 Uhr

Suzhou und

Hamburg,

die Masche scheint anzukommen

6

Arcseyler | 03.12.2025 14:25 Uhr

.de

Machen wir's wie die Chinesen. Lernen wir voneinander. Das Beste von beiden.

5

Henning | 03.12.2025 14:14 Uhr

hättense in Berlin

mal lieber BIG für das Museum des 20. Jarhunderts gefragt...

:-)

4

Arcseyler | 03.12.2025 14:13 Uhr

.de

...eine Art Gebäude Feng shui bei dem ganze Städte der Landschaft konkav ausweichen, auch Straßenschwünge. Das chinesische Verhältnis zur Natur ist 2000 Jahre älter als unseres und trifft sich im Garten. Man muss das im Land selbst mal erfahren haben.

3

Arcseyler | 03.12.2025 14:02 Uhr

.de

Hier bemÃüht sich BIG um die chinesische Geste des Ausweichens vor dem schwächeren Element Luft und damit dieser traditionellen Einheit. Die riesigen Glaswände sind nur strukturell konkav, wären das besser als Wandschwung, um auch noch der Landschaft und dem See auszuweichen. Dies als bitter notwendige Heilung gegenüber chinesischen Umwelt und Landschaft. Öffentliche Gebäude mit dieser therapeutischen Hauptaufgabe.

2

Sieben | 02.12.2025 19:31 Uhr

Riesenrad

Das total überdimensionierte Riesenrad stört vorlaut die aufwändig gestaltete kleinteilige Dachlandschaft - was man aber hauptsächlich bei den Luftaufnahmen bemerkt.

1

Schorn | 02.12.2025 16:57 Uhr

Wieder einmal sehr groß

Erich Honecker wäre begeistert, wenn er sehen könnte, wie erfolgreich eine Einparteiendiktatur, die u.a. wenig Wert auf Menschenrechte legt, wirtschaftlich sein kann.
Faszinierendes Erscheinungsbild von außen, aber in der Gestaltung der Innenräume nicht überzeugend.

 
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