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05.06.2025

Entsorgen und entspannen

Müllverbrennungsanlage in Shanghai von Ballistic Architecture Machine


Müll verbrennen muss jede Großstadt. Vor allem dann, wenn wachsender Konsum auf knapper werdende Fläche trifft. Dass dabei mehr entstehen kann als reine Infrastruktur, zeigte BIG mit dem CopenHill: eine Müllverbrennungsanlage mit Skipiste, Wanderwegen und Café. Nun verfolgt man in Shanghai ein ähnliches Konzept.

Im Norden der Stadt, zwischen Schwerindustrie und Hafenkränen, entstand das Baoshan Waste-to-Energy Center, entworfen von Ballistic Architecture Machine BAM, mit Sitz unter anderem in Shanghai. Wie in Kopenhagen soll auch diese Anlage nicht nur Abfälle verwerten, sondern zusätzlich als öffentlicher Raum fungieren. Der Standort, ein 35 Hektar großes Industrieareal im Bezirk Baoshan, ist zwar weit vom Stadtzentrum entfernt, dennoch sprechen die Architekt*innen von einer „Integration“ in die Stadt.

Unmittelbar neben dem Neubau steht eine ältere Industriestruktur. Diese wurde umgebaut und dient nun als Ausstellungsraum, in dem sich Anwohner*innen über die Entwicklung des Areals informieren können. Die neue Anlage soll in Zukunft täglich bis zu 3.000 Tonnen Hausmüll und 8.000 Tonnen Nassabfall verarbeiten und dabei Strom sowie Biogas erzeugen. Das Projekt ist Teil von Shanghais Vorhaben, bis 2060 klimaneutral zu werden.

Gestalterisch setzt BAM auf eine verpixelte, perforierte Fassadenhülle, die die technischen Funktionen auf 128.000 Quadratmetern umbauter Fläche kaschiert. Im Grundriss knickt das Volumen leicht ab, ein Schornstein markiert skulptural den Hochpunkt.

Über der Anlage schweben vier Hektar öffentlicher Park mit geschwungenen Wegen, begrünten Plateaus und enormen Öffnungen, wobei letztere dem Brandschutz dienen. Zudem soll ein Rundgang durch den Komplex führen und dabei Einblicke in die Verarbeitung gewähren. Dafür sei geplant, ein Museum of Waste in den Bau zu integrieren. Bislang existieren allerdings nur Visualisierungen. Ob und wann es realisiert wird, ist unklar. (gk)

Fotos: Derryck Menere


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