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18.09.2025
Bundesasylzentrum in der Wendeschleife
Lopes Brenna im Tessin
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Ulrich Zeutschel | 23.09.2025 09:48 UhrAsylknast
@5: Ich finde, dass man so ein Gebäude nicht unpolitisch kommentieren kann, denn Architektur macht sich hier zum Vollstrecker eines menschenverachtenden Systems. Die "mutwilligen" Zerstörungen sind eine Reaktion auf solche Umgebungen und Umstände.
[Anmerkung der Redaktion: Wir haben Teile Ihres Kommentars gelöscht, da diese gegen unsere Regeln verstoßen: Schreiben Sie zur Sache. Teilen Sie etwas Neues mit. Nennen Sie Argumente. Keine Unterstellungen. Keine Beleidigungen. Verzichten Sie auf einen aggressiven Tonfall. Bitte schreiben Sie Ihren Namen. Verwenden Sie keine Links im Text.]
Mir geht es hier eher um Ethik als um Politik.
5
auch ein | 22.09.2025 08:33 Uhrarchitekt
@4:
leider ist in CH die situation genau so!
deswegen habe ich auch geschrieben dass ein wandanstrich einfacher wäre, weil man ständig "renovieren" muss und sichtbeton ungeeignet für die leider notwendige frequenz.
und das ist KEINE politische diskussion sondern es geht um praktibilität.
denn füe die ankommenden ist es besser wenn sie eben NICHT auch noch im heim die mutwilligen zerstörungen erleben müssen
4
Ulrich Zeutschel | 20.09.2025 09:52 UhrAsylknast
Also bitte! Die Geflüchteten sind keine Schuldigen, sondern OPFER von globalen Verhältnissen, zu denen Länder wie die Schweiz und Deutschland kräftig zum eigenen Nutzen beigetragen haben.Und dann so ein Parkhaus-Knast, der klar signalisiert "Und wenn Ihr hier wieder weg seid, Ihr demolierenden Eindringlinge, dann kärchern wir hier mal kurz durch, um unseren körperlosen vergeistigten Raum wieder rein zu haben."
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Arcseyler | 19.09.2025 13:56 Uhr.de
Beton als die nackte Materie, als Ausfüllung vom Raum. Wie geklumpte Milch im Kaffee. Ein elementares Verhältnis von Masse und Raum zur Gewinnung des körperlosen reinen, vergeistigten Raums. Man muss seinen Wahn kennen, um mit ihm auskömmlich zu leben.
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auch ein | 19.09.2025 09:49 Uhrarchitekt
@1:
eigentlich dachte ich dass eher kommentare zu den netzen=gitter= knast kommen.
ja es IST ein knast.
deswegen ist auch der etwas unwirtliche standort nicht so ein problem.
und die netze und gitter hat es aus gutem grund.
den beton finde ich eher ein problem weil man ihn nach demolierungen schwer flicken kann, nicht weil er brutal/istisch aussieht.
man muss da schon die realitäten einbeziehen wenn man einen zweckbau plant....und das ist absolut unpolitisch gedacht
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Also | 18.09.2025 22:29 Uhrich
mag Schweizer Minimalismus und ich bin der Letzte, der schreit: "Hilfe Sichtbeton = Bunker".
ABER: Es muss dennoch anerkannt werden, dass ein derartiger Stil nicht immer massentauglich und der kulturelle Rezeptionskotext wichtig ist.
In diesem Zusammenhang (Asylzentrum) ist das wirklich so ganz und gar nicht angebracht.











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MENSCH ARCHITEKT | 22.10.2025 12:31 UhrAsylzentrum als Mahnmal einer kalten Haltung
Das Bundesasylzentrum in der Wendeschleife Lopes Brenna im Tessin offenbart auf bedrückende Weise, wie sehr Architektur Ausdruck einer Haltung sein kann. Wer die Anlage sieht, könnte sie leicht mit einem funktionalen Verwaltungsbau oder gar mit einer Einrichtung zur Tierhaltung verwechseln. Karg, abweisend, durchrationalisiert: Dieses Gebäude vergisst, dass hier Menschen untergebracht werden sollen, die vor Krieg, Verfolgung oder Elend geflohen sind Menschen, die Schutz suchen, nicht nur Unterkunft.
Stattdessen begegnet ihnen eine Architektur, die nichts von Wärme, Würde oder Empathie vermittelt. Vielleicht ist das kein Zufall. Vielleicht war dieses Bild sogar beabsichtigt als Ausdruck einer migrationspolitischen Haltung, die zwar rechtsstaatlich korrekt, aber menschlich kühl agiert. In Mitteleuropa überrascht eine solche ästhetische und emotionale Verarmung öffentlicher Bauten leider kaum noch. Sie steht sinnbildlich für eine Gesellschaft, die sich mit der bloßen Verwaltung von Notlagen begnügt, statt Räume zu schaffen, die auch Hoffnung zulassen.
Wer ein Asylzentrum wie einen Hochsicherheitstrakt gestaltet, sät Misstrauen und Ausgrenzung nicht nur gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern, sondern auch in der Gesellschaft, die daran vorbeifährt. Es wäre an der Zeit, Architektur wieder als Möglichkeit zu begreifen, Menschlichkeit sichtbar und spürbar zu machen.