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14.12.2022

2,5 Millionen Euro für die Forschung

Leibniz-Preis für Achim Menges


Erstmals hat ein Architekt den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG erhalten. Achim Menges von der Universität Stuttgart zählt zu den zehn Spitzenforscher*innen, die dieses Jahr mit dem Preis ausgezeichnet wurden. Jeweils bis zu 2,5 Millionen Euro bekommt jeder der Ausgezeichneten. Damit gilt der seit 1986 vergebene Leibniz-Preis als wichtigster und höchstdotierter Forschungspreis in Deutschland. Das Preisgeld ist zweckgebunden und muss innerhalb von sieben Jahren für die eigene Forschungsarbeit ausgegeben werden.

Seit Gründung des Forschungsförderungspreises wurden knapp 400 Preise vergeben, davon über die Hälfte an Naturwissenschaftler*innen und die Life Sciences sowie ein weiteres Viertel an Geistes- und Sozialwissenschaften. Nur 61 mal erhielten Vertreter*innen der Ingenieurwissenschaften die Förderung. Mit Menges wurde nun zum allerersten Mal die Forschung an genuin architektonischen Themen honoriert.

Menges erhält den Preis für seine „interdisziplinäre Forschung zu digitalen Planungsmethoden und robotischen Fertigungsprozessen für das Bauwesen, die das Bauen ressourceneffizienter und nachhaltiger macht“, schreibt die Universität Stuttgart, an der der 1975 in Mannheim geborene Menges seit 2008 eine Professur innehat. Heute leitet er das Institute for Computational Design and Construction ICD an der Universität Stuttgart.

Bereits vor vier Jahren konnte Menges eine vergleichbare Premiere wie nun beim Leibniz-Preis feiern. Damals wurde sein Projekt „Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur“ (IntCDC) als erstes architektonisches Forschungsprojekt im Format eines Exzellenzclusters in die Förderung der DFG aufgenommen.

Bekannt wurde seine Arbeit nicht zuletzt durch eine große Anzahl experimenteller Kleinstarchitekturen, die er in verschiedenen interdisziplinären Teams (unter anderem mit Jan Knippers vom ITKE der Uni Stuttgart) realisiert hat, um die Möglichkeiten digitaler und robotischer Prozesse mit Blick auf  Konstruktionsprinzipien der Natur und neue Materialien zu erproben. Im letzten Jahr wurde beispielsweise ein Pavillon aus Flachsfasern in Freiburg fertig; auch auf der Architekturbiennale in Venedig war er mit einem großen Beitrag vertreten. 2019 gab es zwei eindrucksvolle Pavillons (aus Holz und Carbon) auf der BUGA in Heilbronn. Vor vier Jahren präsentierte er den zusammen mit Karola Dierichs entwickelten ICD Aggregat Pavillon 2018. 2016 entstand ein Holzpavillon in Stuttgart. Die Liste ließe sich fast beliebig weiterführen – und wird mit dem aktuellen Erfolg sicherlich bald um einige Projekte länger. (gh)


Zum Thema:

2015 sprach Achim Menges im Interview mit BauNetz über die Zukunft des Bauens mit Holz.


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Achim Menges

Achim Menges

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