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07.05.2025

Im Dialog mit Doshi

Kulturzentrum von Studio Sangath in Ahmedabad


Der Campus des Kanoria Centre for Arts in der westindischen Großstadt Ahmedabad wurde um einen Mehrzweckbau ergänzt. Für die Erweiterung verantwortlich zeichnet das Studio Sangath (Ahmedabad), das aus dem Büro Balkrishna Doshis hervorging und von dessen Enkelin Khushnu Hoof und ihrem Ehemann Sönke Hoof geleitet wird. Der 2023 verstorbene Pritzker-Preisträger hatte den Kunstcampus in den 1980er Jahren selbst entworfen.

Das Kanoria Centre for Arts ist eine Nonprofit-Organisation, die die Produktion und Präsentation von Kunst fördert. Sie schließt an den Universitätscampus des Centre for Environmental Planning and Technology (CEPT) an, das aus der 1962 unter anderem von Doshi gegründeten Ahmedabad School of Architecture erwuchs.

Die 2024 fertiggestellte Urmila Kailash Black Box ist nach der Gründerin und Vorsitzenden des Kunstzentrums benannt und dient mit 207 Quadratmetern als flexibler Ort für Musikveranstaltungen, Theateraufführungen, Kunstausstellungen und mehr. Dabei setzten die Architekt*innen den Neubau bewusst in Dialog mit den ursprünglichen Strukturen Doshis.

Formale Bezüge zeigen sich unter anderem in der Materialität unverkleideter Backsteinwände und betonsichtiger Träger und Decken. Auch die tiefen Fensterlaibungen und geneigten Fassadenelemente sind wiederkehrende Elemente. Nach außen zeigt sich der Bau überwiegend geschlossen, während im Inneren des Hauptraumes – dem Namen entsprechend – sämtliche Oberflächen in Schwarz gehalten sind.

Die räumliche Ausrichtung des Solitärs erfolgt zu drei Seiten: Im Norden modellieren vier tiefe Fensteröffnungen den Lichteinfall und bieten Ausblick auf ein angrenzendes, kleines Amphitheater. An der Südseite schließen sich ein schmaler Anbau mit Umkleide und Sanitärräumen sowie ein von einer Mauer umfasster Innenhof an. Dieser kann als Ergänzung der Veranstaltungsflächen oder zur Bewirtung von Gästen dienen. Die Erschließung der Urmila Kailash Black Box erfolgt von Osten und orientiert sich damit zum Haupteingang des Campusgeländes. (sbm)

Fotos: The Fishy Project



Zum Thema:

Balkrishna Doshi wirkte bis 2012 als Direktor der CEPT Universität und gilt als ihr Campus-Architekt. In mehreren Phasen stellte er zahlreiche bedeutende Bauten auf dem Unigelände fertig, darunter das Architekturgebäude (1968) und die unterirdische Galerie Amdavad Ni Gufa (1994). Eine ausführliche Bildergalerie seiner Projekte zeigt der Nachruf auf den Architekten, der im Text verlinkt ist.


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