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13.02.2025
Abenteuerland im alten Kasino
Kitagestaltung von baukind Architekten in Berlin
Im Spandauer Ortsteil Hakenfelde entwickeln die Immobilienunternehmen Patrizia Deutschland und Kauri Cab seit 2021 das Havelufer Quartier, eines der aktuell größten Wohnungsbauprojekte Berlins. Auf dem zuvor gewerblich genutzten Hertlein Areal sollen auf einer rund 10,7 Hektar großen Fläche mehr als 1.800 Mietwohnungen entstehen. Vier denkmalgeschützte Bestandsbauten bleiben dabei erhalten. Zu ihnen zählt ein ehemaliges Speisekasino aus den 1930er Jahren, das von GBP Architekten (Berlin) zum Familienzentrum umgebaut wurde.
Neben Flächen für Gastronomie, Kultur und Veranstaltungen kam auch eine Kita in dem Gebäude unter. Ihren Innenausbau übernahmen baukind Architekten (Berlin), die kürzlich auch einen Schulhof auf dem Berliner Phorms-Campus kindgerecht gestalteten. Die Bauherrschaft für das Umbauprojekt in Spandau lag bei Patrizia Deutschland und Kauri Cab sowie bei dem gemeinnützigen Bildungsträger Fröbel Bildung und Erziehung.
Mit schlichten, klaren Formen und harmonisch abgestimmten Farben schufen baukind in den Kitaräumen eine ruhige und zugleich lockere Atmosphäre. Ein dunkelgrüner Linoleum-Boden leitet durch die gesamte Einrichtung und kontrastiert mit hellen Holzoberflächen und sanften Farben. Auf knapp 940 Quadratmetern gibt es in verschiedenen Themen- und Gruppenräumen Platz für gut 100 Kinder.
Zu den zentralen Räumen gehört eine für Kinder gestaltete, großzügige Küche, in der diese aktiv am Kochprozess teilhaben können. Im angrenzenden Kinderrestaurant, das auch als Veranstaltungsraum dient, kann gemeinsam gegessen werden. Große Glastüren schaffen hier eine direkte Verbindung. Des Weiteren gibt es eine Bibliothek, wo Regale mit eingefrästen Buchstaben die Neugier auf das Lesenlernen wecken sollen. Ein Bau- und Atelierzimmer dient der kreativen, handwerklichen Betätigung. In den farblich auf die Gruppenräume abgestimmten Badezimmern findet sich auch eine große Kinderdusche für Wasserspiele.
In allen Räumen wurde Stauraum – beispielsweise für Matratzen – eingeplant, der sich in verschiedenen Podesten befindet. Diese verfügen außerdem über Durchbrüche, die zusätzliche Kletteroptionen, neue Blickwinkel und Verstecke auch für die Kleinsten bieten. Innenfenster verbinden die Gruppen- und Themenräume sowohl mit langen Spielfluren als auch untereinander.
Im Außenraum schufen die Architekt*innen neben großen Grün- und Sandflächen sowie gepflasterten Spielhügeln auch Klettergeräte, ein Trampolin und Weidenhütten zum Verstecken. Kleine Unebenheiten im Untergrund und die Verwendung unterschiedlicher Materialien sollen die Körperwahrnehmung schulen und den Kindern eine Vielzahl an Bewegungserfahrungen ermöglichen. (da)
Fotos: HEJM
[Anmerkung der Redaktion: In einer vorherigen Variante des Beitrags wurden Investoren und Bauherrschaft nicht korrekt angegeben. Wir haben das korrigiert.]
Zum Thema:
Wie baukind Architekten seit Jahren versuchen, kreativ die Möglichkeiten einer kindgerechten Architektur im Rahmen strenger gesetzlicher Vorgaben auszuloten, verrät Bürogründerin Nathalie Dziobek-Bepler in der BauNetz WOCHE #644 „Räume für Kinder“.
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