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11.06.2025

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Furore im Flur

Kita in Illzach von Dominique Coulon & Associés


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Geht es um gendersensible Farbgestaltung in Räumen für Kinder, wurde in den letzten Jahren beherzt zu allen Schattierungen von Beige gegriffen. Diese Taupe-Zeit scheint zumindest für Dominique Coulon & Associés vorüber. Im elsässischen Illzach realisierte das Büro mit Sitz in Straßburg eine Krippe, in der das klischeebehaftete Puderrosa wieder Einzug hält – allerdings nicht in Kombination mit dem lange Zeit ebenso stereotyp verwendeten Babyblau, sondern mit knalligen Orange- und Rottönen.

Am östlichen Stadtrand entstand der Neubau für den lokalen Gemeindeverband, der nun mit der benachbarten Grundschule und einem Kindergarten einen kleinen Campus aufmacht. Die für 50 Kinder im U3-Bereich ausgelegte Kita gleicht sich den flachen, etwas verschachtelten Bestandsbauten aus den 1960er Jahren an. Im Erdgeschoss finden sich an Luis Barragán erinnernde, monochrom getünchte Außenwände. Sie bilden einen Sockel für die drei weiß verputzten geometrischen Figuren der wenigen doppelgeschossigen Bereiche, die über die umlaufende hohe Attika des Flachdaches hinaus ragen. 

Den markantesten dieser Sonderräume bildet der sogenannte Flur mit einem spektakulären Feature: Im zylinderförmigen, orange- und zinnoberfarbenen Aufbau inszenieren runde Oberlichter den Ausblick in den Himmel. Unter diesem vertrauen Eltern ihre Kinder dem Betreuungsteam an, perspektivisch sollen hier auch Feiern und kleinere Aufführungen stattfinden. Dem geräumigen Flur kommt auch im Grundriss eine Schlüsselrolle zu. Als Verteiler verknüpft er das gesamte Raumprogramm. So konnte auf lange Korridore im 705 Quadratmeter Nutzfläche umfassenden Neubau verzichtet werden. Errichtet wurde er in zwei Jahren Bauzeit für Kosten von 2,45 Millionen Euro.

Neben so viel Gestaltung erscheinen die Funktionsräume wie die Teeküche und das klaustrophobisch geflieste Erwachsenen-WC vergleichsweise trist. Auch die Schlafbereiche und die nach Süden orientierten Gruppenräume sind farblich zurückhaltend gestaltet. Von ihnen aus eröffnet sich der Blick auf die durch Wände geschützten Höfe, die in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekt Bruno Kubler (Straßburg) gestaltet wurden. Deren hohe Versiegelung sollen Ahorn- und Kirschbäume sowie Beete mit japanischer Spiraea brechen. (kms)

Fotos: Eugeni Pons


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

peter | 13.06.2025 13:23 Uhr

schöne räume,...

...starke farben - ich mag's! und die grünen fliesen aus den französischen ex-kolonien mach ich auch (duck und wech).

4

Arcseyler | 12.06.2025 10:56 Uhr

.www

Farben sind ja auch prismisch reduziertes Weiß und die weißen Räume sind um die Farbigkeit reduziert und beruhigt. Beides kann als Reduktion inszeniert werden, ist insofern ein modernes Thema. Auch für Sauerbruch Hutton.

3

kde | 11.06.2025 17:55 Uhr

Farben

Viel zu viele Farben, sieht man schon an den wenigen "Requisiten" auf den Bildern, wie diese wirken. Wie sollen sich Kinder entwickeln, auch ästhetisch, wenn sie so zugeballert werden? Ein leider nicht zu seltenes Mißverständnis, was Kinder brauchen. Nämlich Freiraum und Anregungen, aber nicht Vorgaben. Gut gemeint, schlecht gemacht, weil nicht nachgedacht.

2

stauBmeier | 11.06.2025 17:23 Uhr

Das Beste,

was ich bisher
hier in 2025
gesehen habe!

Wüsste gerne, wie die Kinder,
in der Rückschau nach
etlichen Jahren,
das Gebäude
beschreiben
würden.

1

Joachim Kubowitz | 11.06.2025 15:36 Uhr

Farbe

frech, aber sehr erfrischend, gerade die Wechsel von sehr aufregenden, spannenden Bereichen mit den eher ruhigen finde ich angenehm.

 
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