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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kirche_in_Amsterdam_eingeweiht_3149573.html

11.04.2013

Stille Schlichtheit

Kirche in Amsterdam eingeweiht


Früher waren es überladende und mit prunkvollem Schmuck verzierte opulente Räume; heute konzentriert man sich bei Kirchenneubauten auf das Wesentliche und schafft eine vergleichsweise stille Schlichtheit. Das mag mitunter darauf beruhen, dass viele Gemeinden nicht mehr die finanziellen Mittel für irdische Prachtbauten haben; für die Architekten bedeutet diese Not eine Tugend. Im Südosten von Amsterdam wurde am 7. April die „Moravian Church“, eine protestantische Kirche für die historische Volksgruppe der Mähren, eingeweiht.

Der Neubau wurde im März nach einem Entwurf des niederländischen Büros 70F Architecture (Almere), gegründet von dem Amsterdamer Architekten Bas ten Brinke und der in Lund geborenen Architektin Carina Nilsson, fertig gestellt.

Die moderne Kirche ordnet mit ihrem „nüchternen und zurückhaltenden Charakter das Gebäude seiner Funktion unter“, erläutern die Architekten, die 2006 mit dem Neubau von der Gemeinde beauftragt wurden. Die Evangelische Broeder Gemeente Amsterdam ZO ist mehr als zufrieden und lobt ihr neues Haus: „Die Kirche ist in ihrer Plastizität und der zurückhaltenden Verwendung von Materialien ein großes Plus für diesen Teil von Amsterdam.“

Der Gebäudesolitär ist einfach konzipiert: Der Eingang mit seiner hohen Glasfassade setzt einen bewussten Schwerpunkt; rechts vom Eingang gelangt man in den Hauptraum der Kirche, auf der linken Seite befindet sich ein Saal für die Gemeinde. Auf der ersten Etage sind flexible Tagungsräume angelegt; der Hauptraum selbst hat hier außerdem einen Balkon. Der restliche Bereich im oberen Geschoss zeigt sich als offener, neun Meter hoher Raum mit einem aufsteigenden Dach. Dieses endet in einem dreizehn Meter hohen Turm, dessen Oberlicht den Hauptsaal indirekt belichtet.

Neben der Tageslichtgestaltung ist die Farbe Weiß von großer Bedeutung für die Liturgie der mährischen Kirche. Das Dach wird somit zum zentralen Element des Kirchenbaus; 550 weiße Stühle setzen einen Akzent im Hauptraum. Während die Fassade mit weiß-gelbem Backstein verkleidet ist, sind die Innenräume schlicht und in reinem Weiß gehalten.

Fotos: Luuk Kramer


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