Mächtige Wohnscheiben aus den 1960er Jahren formen die Nachbarschaft um den Parc Georges Brassens im 15. Pariser Arrondissement. Inmitten dieses modernistisch offenen Stadtraums entstand eine Kita, die bewusst um einen kompakten und begrünten Innenhof herum organisiert wurde. Das verantwortliche Büro Guillaume Ramillien Architecture (Paris) spricht von einem „Hortus conclusus“, der hier entstand.

Das Projekt geht auf einen beschränkten Wettbewerb zurück. Der Neubau bietet neben 100 Kindergartenplätzen Büros und Räume für ein Mutter-Kind-Schutzzentrum im Erdgeschoss. Er weist gut 1.350 Quadratmeter Fläche auf, kostete knapp 5,5 Millionen Euro und wurde bereits nach den Standards des neuen Pariser Plan Climats geplant, der im November 2024 beschlossen wurde und beispielsweise den Gebrauch ökologischer Baustoffe und grüner Dächer fördert.

Fast der gesamte Bau wurde als Holzkonstruktion gefertigt. Dach und Außenwände bestehen aus französischer Fichte, während die Fenster aus deutscher Waldkiefer gefertigt wurden. Vor Grundnässe schützen ein umlaufender Sockel aus weißen Ziegeln und zwei Garagengeschosse im Keller. Vor Regen wiederum eine stark ausformulierte Zinkdeckung.

Am neu definierten Quartiersplatz empfängt das Gebäude die Nachbarschaft mit einer einladenden Geste: Dach und Fassadenflächen verschneiden sich im Obergeschoss des Gebäudewinkels zu einer kronenartigen Figur mit großzügiger Fensteröffnung. Die beiden seitlichen Flügel und das Sheddach wecken dabei Assoziationen an eine Markthalle. Da bekommt das beliebte Kindergartenspiel „Kaufladen“ noch mal eine ganz andere räumliche Glaubwürdigkeit. (tg)

Fotos: Pascal Amoyel, Séverin Malaud

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Im Zuge der verschärften Klimaziele entstanden in den letzten Jahren einige Kitas in Holzbauweise in Paris, unter anderem auch in direkter Nähe des Eiffelturms.

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