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12.12.2025
Medienarchitektur made in China
KI-Rechenzentrum in Peking von LLLab.
Künstliche Intelligenz findet allmählich Einzug in den Planungsprozess – und wird mancherorts selbst zur architektonischen Aufgabe. Mit großformatigen KI-Rechenzentren entsteht eine gänzlich neue Typologie innerhalb der urbanen Infrastruktur. In Peking hat das ortsansässige Büro LLLab. nun ein solches Gebäude im Stadtzentrum realisiert. Über eine pixelartige Medienfassade lassen sie das Projekt Spark·761 nachts mit der Umgebung kommunizieren.
Laut einer aktuellen Studie verwalten weltweit rund 30 Länder eigene KI-Rechenzentren. Spitzenreiter sind dabei China und die USA – über 90 Prozent der Zentren werden unter anderem von den dort ansässigen Tech-Giganten betrieben. In China befinden sich die meisten dieser Bauten in den Randbezirken Pekings, in sogenannten Technology Hubs. Mit Spark·761 im Jiuxianqiao District beauftragte die staatsnahe Firma Beijing Electronic Digital & Intelligence das erste derartige Projekt in Zentrumsnähe.
Zwar liegt Jiuxianqiao rund 13 Kilometer vom Kaiserpalast entfernt, doch ist der Stadtteil damit immer noch recht zentral und aufgrund seiner Vielzahl an IT-Unternehmen und Medieninstituten auch hoch frequentiert. Die Nachbarschaft des Rechenzentrums besteht aus lose angeordneten Wohn- und Bürohäusern mit unterschiedlicher Geschosszahl. Das Grundstück samt Vorplatz wurde schließlich durch einen Teilabbruch vorheriger Büros geschaffen.
Im Vergleich zu anderen KI-Rechenzentren ist das Gebäude mit etwa 35.800 Quadratmeter Bruttogeschossfläche und fünf Geschossen schon fast klein. Trotzdem umfasst es neben den eigentlichen Rechenräumen auch Büros für Betrieb und Verwaltung sowie öffentliche Bereiche mit Gastronomie und einem Auditorium im Erdgeschoss – letztlich wollen die Betreiber das Gebäude nicht als reines Rechenzentrum, sondern als „Technologie- und Innovationspark“ verstanden wissen.
Konstruktiv kam bei Spark·761 ein Stahl-Exoskelett zur Anwednung. Das Erdgeschoss wurde komplett verglast und rückversetzt. Alle darüberliegenden Räume sind mit einer grauen Metallverkleidung verschlossen. Auffällig sind die nach außen verlagerten Lüftungsschächte, die ein wenig an das Pariser Centre Pompidou denken lassen. Darüber hinaus bietet der Bau des Nachts noch einen besonderen Hingucker: eine bunte Pixelfassade, die dynamische Informationen, etwa zu Serverleistung oder der Belegung der Räume liefert – dem Wunsch der Architekt*innen folgend, „etwas einst Unzugängliches in etwas zu verwandeln, das wir verstehen und mit dem wir kommunizieren können“. (tg)
Fotos: FG+SG Fernando Guerra, Arch-Exist Photography
Zum Thema:
Mehr zur KI in der Architekturproduktion in der BauNetz WOCHE #622.
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