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07.07.2025
Kunst am Bau für das Humboldt Forum
J. Mayer H. gewinnt Wettbewerb in Berlin
Kaum ein Kulturort in Berlin wurde und wird so intensiv diskutiert wie das Humboldt Forum. So fordert etwa das Bündnis Decolonize Berlin den Abriss des rekonstruierten Schlosses, der Förderverein Palast der Republik setzt sich für die Rekonstruktion des Palasts ein, und die Initiative Schlossaneignung ruft zu kreativen Umgestaltungen des Gebäudes auf.
Nun ist ein Kunst-am-Bau-Wettbewerb für die Gestaltung der Außenfassade am Nordgiebel des Humboldt Forums entschieden worden. Die Teilnehmer*innen sollten den programmatischen Anspruch des Humboldt Forums sichtbar machen und zugleich die historische Umgebung des Lustgartens mit seinen barocken Schlossfassaden kritisch reflektieren. Seine Position wird das geplante Werk auf dem zeitgenössischen Fassadenteil des Gebäudes finden – sehr gut sichtbar für Passant*innen ebenso wie Besucher*innen.
Der von der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss (SHF) ausgelobte, offene und anonyme Wettbewerb, der als Teil der Baumaßnahme vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) betreut und durchgeführt wurde, hat der Berliner Architekt und Künstler J. Mayer H. mit seinem Entwurf „Südpfeil” gewonnen. Der Beitrag sieht einen drei Meter langen, bronzenen Pfeil vor, der, aus Richtung Norden kommend, in die Gebäudehülle eindringt.
Gemeinsam mit Hans Schneider und Jonas Schwarz entwarf J. Mayer H. ein minimalistisches, subtiles Werk, das im Kontrast zur massiven und bedeutungsreichen Gestalt des Humboldt Forums stehe und so durch Ambivalenz, Mehrdeutigkeit und Offenheit hervorsteche, so das Preisgericht. „Der Pfeil ist vielfältig lesbar, – als Richtungspfeil, als Waffe und Werkzeug, als Gegenstände, die dem Überleben dienen, als Kulturartefakt entfernter Völker oder auch als Symbol für rhetorische Attacken.”
J. Mayer H. erklärt zum Entwurf: „Mit dem Südpfeil verschiebt sich die Perspektive auf das Humboldt Forum und seine Sammlungen – hin zu neuen Bedeutungszusammenhängen im Kontext von Migrationsforschung, kulturellen Praktiken und dem Klimawandel. Wir verstehen diese fast akupunkturartige Intervention als präzisen Impuls im Zentrum einer vielschichtigen Debatte.“
Das Preisgericht, bestehend aus Leonie Baumann (Kulturfonds Berlin), Azu Nwagbogu (Kurator und Direktor der African Artists' Foundation), Nasan Tur (Künstler), Antje Schiffers (Künstlerin), Hartmut Dorgerloh (Stiftung Humboldt Forum), Franco Stella (Architekt des Humboldt Forums) und Beate Hückelheim-Kaune (BBR), bewertete insgesamt 130 Einreichungen und vergab neben dem ersten Preis zwei weitere Preise sowie vier Anerkennungen:
- 1. Preis: „Südpfeil“ von J. Mayer H. (Berlin)
- 2. Preis: „Red Balcony“ von Monika Goetz (Berlin)
- 3. Preis: „Cashflow“ von Robert Herrmann (Berlin)
- Anerkennung: „Aus den Fugen“ von Banz von Rosen (Berlin)
- Anerkennung: „RIFT“ von Daniel Widrig (London)
- Anerkennung: „Vor>>Rück<<Wärts“ von Daniel Theiler (Berlin)
- Anerkennung: „Der Spiegel“ von Jan Zappe (Berlin)
- Anerkennung: „Once upon a time” von Bogdan Seredyak (Amsterdam)
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1. Preis: „Südpfeil“ von J. Mayer H. (Berlin)

1. Preis: „Südpfeil“ von J. Mayer H. (Berlin)

2. Preis: „Red Balcony“ von Monika Goetz (Berlin)

3. Preis: „Cashflow“ von Robert Herrmann (Berlin)
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