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30.01.2018

Schritt für Schritt zum House of One

Informationspavillon von Kuehn Malvezzi in Berlin eröffnet


Berlin-Mitte, Fischerinsel, Petriplatz. Mindestens fünf mal wurde hier, im Zentrum des mittelalterlichen Cölln, die 1237 erstmals urkundlich erwähnte Petrikirche wieder aufgebaut. 1964 trug die DDR-Regierung die im Zweiten Weltkrieg kaum beschädigte, letzte Kirche an der Stelle ab. Gestern wurde auf dem seitdem planierten Grundstück zwischen Spree und Kupfergraben ein hölzerner Pavillon eingeweiht. Erbaut nach Plänen von Kuehn Malvezzi (Berlin), steht der Pavillon an dem Ort, an dem zukünftig auf den historischen Kirchenfundamenten das abrahamitische Bet-und Lehrhaus House of One entstehen soll.

Der eigens zu diesem Zweck gegründete Bet- und Lehrhaus Petriplatz Berlin e.V, eine Initiative aus der evangelischen Kirchengemeinde St. Petri-St. Marien, der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, dem Rabbinerseminar Abraham-Geiger-Kolleg und der muslimischen Dialoginitiative Forum Dialog e.V. will mit dem Projekt die drei monotheistischen Weltreligionen unter einem Dach vereinen. Den internationalen Realisierungswettbewerb, den der Verein 2012 ausgelobt hatte, gewannen Kuehn Malvezzi im September desselben Jahres. Sie setzten sich mit dem Entwurf eines massiven Baukörpers, der nach Außen hin auf jegliche religiöse Symbolik verzichet, gegen die Konkurrenten Riepl Riepl (Linz), Wandel Hoefer Lorch (Saarbrücken) und Schultes/Frank (Berlin) durch.

In Inneren des Sakralbaus sollen Judentum, Islam und Christentum je einen autonomen Betraum erhalten, die sich jedoch zu einem gemeinsamen Einraum hin öffnen lassen. Der aus Holzpfeilern errichtete Pavillon orientiert sich in Dimension und Struktur nahezu eins zu eins an diesem gemeinschaftlich genutzten Raum des House of One. Er soll, als temporäre Vorwegnahme des auch „Stadtloggia“ genannten Herzstücks des zukünftigen Baus, das Zentrum eines Gartens darstellen, in dem über die Nutzungsdauer die Grundstrukturen von Moschee, Synagoge und ökumenischer Kirche ablesbar werden sollen.

Der Pavillon stand im vergangenen Jahr bereits in Lutherstadt Wittenberg, um dort während der „Weltausstellung Reformationstag“ für das Projekt in Berlin zu werben. Nun wurde er zu Informationszwecken und als beheizbarer Veranstaltungsraum am Petriplatz wieder aufgebaut. Der Verein erhofft sich durch das temporäre Bauwerk mehr Sichtbarkeit für sein durch Spendengelder und Drittmittel finanziertes Projekt. Die Grundsteinlegung ist für 2019 geplant. Bis dahin sollen 12 Millionen Euro zusammengekommen sein. Ein Datum zur Fertigstellung ist noch nicht anvisiert – die weiteren Bauphasen des von der Stiftung auf 43 Millionen Euro geschätzten House of One werden sukzessive durch Crowdfunding ermöglicht. (kms)

Fotos: Ulrich Schwarz, Berlin, Stiftung House of One



Zum Thema:

Zum Crowdfunding des House of One: www.house-of-one.org


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Der House of One-Pavillon, hier 2017 in Lutherstadt Wittenberg

Der House of One-Pavillon, hier 2017 in Lutherstadt Wittenberg

Der Pavillon in Lutherstadt Wittenberg

Der Pavillon in Lutherstadt Wittenberg

Die Baustelle des Pavillon am Berliner Petriplatz

Die Baustelle des Pavillon am Berliner Petriplatz

House of One, Haupteingang Brüderstraße

House of One, Haupteingang Brüderstraße

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