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26.05.2023

Portugal, Carlo Scarpa, Umbau mit gmp

Highlights jenseits von Arsenale und Giardini


Die Hauptausstellung wird in diesem Jahr besonders kontrovers diskutiert – ist das überhaupt noch Architektur? Wer gerne nach Venedig fährt, findet aber auch anderweitig viel Inspiration. Unsere Höhepunkte des Alternativprogramms unten und in der Bildergalerie.

Auswahl und Text von Stephan Becker

Portugal mit „Fertile Futures“

Frischwasser ist auf unserem Planeten nicht nur eine der wichtigsten Voraussetzungen für organisches Leben, es ist auch eine ebenso ökonomisch wie politisch umkämpfte Ressource. Anhand von sieben Case Studies untersucht der Beitrag Portugals in den beeindruckenden Räumen des Palazzo Cavalli-Franchetti das Thema. Beteiligt sind Expert*innen ebenso wie junge Büros, was für eine frische Präsentation sorgt. Palazzo Franchetti, San Marco 2847, bis 26. November 2023

Georgien mit „January, February, March“

Ein enigmatisches Objekt empfängt die Besucher*innen im Georgischen Pavillon. Steine aus schwarzem Schlick wurden hier zu einem gewölbten Bau gefügt. Dieser erinnert an den Innenraum einer Kirche, die für einen Stausee geflutet wurde. Wasserkraft gehört zu den wichtigsten Energiequellen des Landes, doch welche Konsequenzen hat dies für Mensch und Natur? Die Kurator*innen von der Tbilisi Architecture Biennial gehen solchen Fragen auch mit ergänzenden Videobeiträgen nach. Il Giardino Bianco Art Space, Via Giuseppe Garibaldi 1814, bis 26. November 2023

„Venini Luce“ auf San Giorgio Maggiore

Venini gehört bis heute zu den wichtigen Glasmanufakturen des Landes. Die Ausstellung „Venini Luce“ versammelt Leuchtenentwürfe, die zwischen 1921 und 1985 entstanden sind. Als spektakuläre Highlights dienen zwei riesige Deckeninstallationen von Carlo Scarpa. Diese sind erstmalig seit langer Zeit wieder öffentlich zu sehen. Le Stanze del Vetro, Isola di San Giorgio Maggiore 8, bis 9. Juli 2023

Ugo Mulas im Fotografiemuseum

Der jung verstorbene Ugo Mulas gehörte zu den vielseitigsten Fotografen seiner Generation. Er dokumentierte nicht nur die Kunstbiennalen seiner Zeit, sondern schuf auch zahlreiche Künstler*innen-Portraits. Darüber hinaus entstanden Modeaufnahmen und Stadtreportagen. Unter anderem war er auch in Ostberlin unterwegs, wo ihm eindrückliche Aufnahmen des Pergamonaltars gelangen. Diese lassen konzeptionell an Thomas Struth denken – Jahrzehnte vor Struth. Le Stanze della Fotografia, Isola di San Giorgio Maggiore, bis 6. August 2023

„Garage Dallegret“ im Spazio Punch

François Dallegret ist vor allem bekannt für seine Pop-Zeichnungen, die er in Zusammenarbeit mit Reyner Banham für dessen Essay „A Home Is Not a House“ entwarf. Darüber hinaus schuf er ein vielseitiges Werk, das Ideen von Archizoom, Future Systems oder Haus-Rucker-Co vorwegnahm. Viele Arbeiten des humorvollen Hedonisten sind nun auf Giudecca zu entdecken. Spazio Punch, Giudecca 800/O, bis 30. November 2023

„Lunar Ensemble for Uprising Seas“ im Ocean Space

Die beiden Berliner Künstler Petrit Halilaj und Alvaro Urbano bespielen in Venedig derzeit den Ocean Space der Thyssen-Bornemisza-Stiftung. Thematischer Hintergrund ist der beschleunigte Klimawandel rund um das Mittelmeer, aber was ins Auge fällt, ist die feine Poesie ihrer Metallarbeiten. Diese changieren zwischen Instrument und Wasserwesen und werden im Rahmen von Performances auch in die Stadt entführt. Ocean Space, Campo di San Lorenzo, Castello 5069, bis 5. November 2023

Fotos: Alain Cornu, Alessandra Chemollo, Andrea Merola, Daniele Sambo, Flavio Coddou, Francisco Nogueira, Giorgio De Vecchi, Kertin Vasser, Luca Zanon, Marco Cappelletti, Marcus Bredt, Sandro Sulaberidze, Stefan Wascher, Stephan Becker, Tobias Schmitt, Ugo Mulas, Vincenzo Bruno


Zum Thema:

Alle Meldungen zur aktuellen Architekturbiennale finden sich übersichtlich auf unserer Sonderseite: Beiträge zur Hauptausstellung, zum Deutschen Pavillon sowie zu den besten Länderpavillons in Giardini und Arsenale. Wer in diesem Jahr die Löwen erhalten hat, ist hier nachzulesen.


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Kommentare:
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Etwas Energie sollte man sich aufsparen beim Besuch der Hauptausstellung, denn am Hinterausgang (Salizada Streta 96) des Arsenale erwartet die Besucher*innen der überaus charmante Estländische Pavillon.

Etwas Energie sollte man sich aufsparen beim Besuch der Hauptausstellung, denn am Hinterausgang (Salizada Streta 96) des Arsenale erwartet die Besucher*innen der überaus charmante Estländische Pavillon.

Unter dem Titel „Home Stage“ wird hier der Wert einer Wohnung als Heim ins Verhältnis zu ihrem Tauschwert gesetzt. Das Thema klingt abstrakt, wird aber mit bildhaften Installationen und täglichen Performances sinnlich erlebbar gemacht.

Unter dem Titel „Home Stage“ wird hier der Wert einer Wohnung als Heim ins Verhältnis zu ihrem Tauschwert gesetzt. Das Thema klingt abstrakt, wird aber mit bildhaften Installationen und täglichen Performances sinnlich erlebbar gemacht.

Einige Meter weiter folgt Schottland mit einem eigenen Pavillon im kollateralen Programm. In der Bootswerkstatt Cantieri Cucchini  (San Pietro di Castello 40) lautet das Thema „A Fragile Correspondence“.

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Anhand dreier Case Studies geht es um verschiedene Beziehungsformen zwischen Mensch und Natur.

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