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09.07.2018

Unterirdisches Wunderwerk von Wandel Lorch

Grundsteinlegung für das MiQua in Köln


Es ist schon zehn Jahre her, dass Wandel Lorch Architekten aus Saarbrücken den Wettbewerb um die beste Konzeption für das Museumsprojekt MiQua für sich entscheiden konnten. MiQua steht für LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln. Doch erst jetzt – am 28. Juni 2018 – wurde der Grundstein gelegt. Das neue Museum wird ein wesentlicher Teil der „Via Culturalis“ werden, die sich vom Dom bis zu St. Maria im Kapitol erstreckt. Ziemlich in der Mitte zwischen den beiden Eckpunkten dieser neuen Kulturroute liegt der Platz des historischen Rathauses, an dem nun das neue Museum entsteht.

Am Rathausplatz kommen verschiedene archäologische Schichten zusammen und mit ihnen auch die wechselvolle Geschichte Kölns: Unter dem Platz liegt das römisch-antike Prätorium der Stadt begraben, die Fundamente des Renaissance-Rathauses hingegen stammen von einer alten Synagoge, die einst Zentrum des mittelalterlichen jüdischen Ghettos bildete.

Der Entwurf von Wandel Lorch arbeitet die sich bündelnden archäologischen Schichten an diesem Ort auf verschiedenen Ebenen heraus. Oberirdisch wird der nah vor das Rathaus platzierte Neubau mit seiner angedeuteten Giebelgruppe die städtebauliche Dichte aus Zeiten des mittelalterlichen Kölns wieder nachzeichnen. Innen wird in dem teils transluzenten, teils mit Steinpaneelen verkleideten Gebäude ein klassisches Museumsprogramm mit großen Ausstellungshallen zur Stadtgeschichte untergebracht werden.

Das Besondere am MiQua findet vor allem unterirdisch statt. Anhand eines 600 Meter langen, archäologischen Parcours sollen in Zukunft mehrere Meter unter der Erde die baulichen Überreste aus den verschiedenen Epochen Kölns zu besichtigen sein. Weit über die Ausmaße des oberirdischen Baus hinaus wird dieser unterirdische Abschnitt reichen. Ein ziemliches Unterfangen, das unter anderem Grund dafür ist, warum sich die Grundsteinlegung so gezogen hat: Die archäologischen Schichten mussten zunächst einmal freigelegt werden. Über ein aufwändiges Stützensystem und eine Konstruktion aus Stahlbeton wurde dann eine Art Wall um die Ausgrabungsstätte konstruiert, die teilweise wieder mit einer Platte auf Straßenebene abgedeckt werden musste. Die Grabungsarbeiten alleine dauerten mehr als drei Jahre und wurden gerade abgeschlossen. Im Jahr 2020 soll das MiQua fertig werden. Geschätzte Kosten: 77 Millionen Euro. (sj)


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