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03.11.2025

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Einfach, gut, gefördert

Geschosswohnen von WUP architektur in Wien


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Im Nordosten Wiens, fast schon an der Stadtgrenze, haben WUP architektur (Wien) im vergangenen Jahr eine Wohnanlage mit 233 geförderten Wohnungen fertiggestellt. Das Projekt trägt den programmatischen Namen Einfach Gut Wohnen und hält, was es verspricht. Entstanden ist ein Ensemble, das mit wenigen, präzise gesetzten Details und Motiven eine zwar zurückhaltende, aber wohltuende Eigenständigkeit im sonst oft uniformen Feld des geförderten Bauens entwickelt.

Hervorgegangen aus einem Bauträgerwettbewerb von 2020 – ausgelobt von der gemeinnützigen Heimbau Eisenhof – liegt die Anlage mit knapp 16.000 Quadratmetern Nutzfläche nördlich des Campo Breitenlee, einem Projekt von synn architekten und Treberspurg & Partner. In das heterogene Umfeld mit Einfamilienhäusern und größeren Wohnblöcken fügten WUP drei Baukörper mit maximal fünf Obergeschossen ein, die in Höhe und Volumen leicht verspringen. Zwischen rund 50 und 85 Quadratmeter groß, zum Teil als Maisonetten ausgebildet, bleibt das Angebot der Wohnungen kompakt, aber ausgewogen.

Die streng gegliederte Rasterfassade mit gleichformatigen Fenstern wird durch vorspringende Betonfertigteile und eingerahmte Loggien aufgelockert. Zur freundlichen Erscheinung trägt auch die pastellig grün-rote Farbgebung bei, die sich über alle Baukörper zieht. Der mittlere Block ist geschlossen organisiert, die beiden äußeren bilden L-Formen. Dazwischen entstehen unterschiedlich gefasste Hofsituationen – teils grün bepflanzt, teils als Spiel- oder Begegnungszonen gedacht. Die Grundrisse folgen einer klaren, pragmatischen Logik. Im mittleren Baukörper werden die ersten beiden Geschosse über Laubengänge erschlossen, die halbprivate Freiräume zum Hof schaffen. In den oberen Stockwerken und in den beiden flankierenden Gebäuden kommt eine klassische Mittelflur-Erschließung zum Einsatz.

An den Erschließungszonen finden sich außerdem kleine Gemeinschaftsbereiche, markiert durch farbige Bodenfliesen und Mitteilungstafeln, die zur Aneignung durch die Bewohner*innen einladen sollen. Ein nostalgischer, aber gut gesetzter Rückgriff auf den Wiener Wohnbau ist die Bassena – eine Wasserstelle als Treffpunkt und Symbol des Gemeinschaftsgedankens. Auch in den Wohnungen zeigt sich der Versuch, den Standard flexibel zu halten: Einige Grundrisse lassen sich durch doppelte Türen oder erweiterte Elektroinstallationen an wechselnde Bedürfnisse anpassen. (gk)

Fotos: tschinkersten, Weinberger


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

Eccomi | 10.11.2025 14:42 Uhr

Balkone 3

@krysmopompas

Es zeigt den verständlichen Wunsch nach Privatsphäre und könnte bei der Planung berücksichtigt werden.

So empfinde ich es schon etwas als störend, wenn jeder irgendwas anderes hinbastelt - würde ich aber auch machen, wenn ich so wohnen würde ;)

6

krysmopompas | 07.11.2025 16:32 Uhr

Balkone

@Ecomi

Ja, und? – Stört's jemand?

5

Eccomi | 06.11.2025 11:48 Uhr

Balkone...

...gut zu sehen auf einem Foto bei Maps, die Balkone sind mittlerweile mit unterschiedlichsten Sichtschutzbahnen zugehängt...

4

...noch ein | 05.11.2025 12:04 Uhr

Architekt

Ich hingegen denke, das ist sehr aussagekräftig.
In der Hinsicht, dass günstiger Wohnungsbau einfach nur - verzeihen Sie das Wort - "zusammengeschustert" wird. Im Resultat kommt eine Architektur zustande, die den Bewohnern vermittelt, "mehr war nicht drin für Euch". Ist ja "nur" der Stadtrand.

Sorry, da hilft auch Farbe nicht mehr!
Das grösste sind die Handwaschbecken, welche wahrscheinlich auch noch "witzig" sein sollen.

3

dethomas | 04.11.2025 23:12 Uhr

bild eins:

agrarwüste prallt an urbane oase.
oder?

2

Ulrich | 04.11.2025 17:58 Uhr

Schoen

Farbe wirkt Wunder. Bitte im grauen Bauen in D nachmachen!

1

Christian Richter | 04.11.2025 15:28 Uhr

Mit Farbe gewonnen

Es gelingt selten, eine funktionale, wenig aussagekräftige Architektur mit einfacher Ausführung nur durch "ein bisschen Farbe" im Ausdruck zu verändern. Hier ist es gelungen! Der Mut zum kräftigen Orange, die geschickte Verteilung der zwei Grundfarben und der jeweils kontrastierenden Sonderelemente kann man nur als sehr gelungen bezeichnen. Diese erfolgreich angewendete Methode hat aber ein Risiko, nämlich die Haltbarkeitsdauer bis zum nächsten Antrich. Wird dann einfach der weiße Farbtopf geholt, ist nichts mehr da. Dieses Haus braucht besonders verständnisvolle Pflege.

 
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