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08.07.2025

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Kurviger Verband

Geschäftshaus in Hamburg von Wandel Lorch Götze Wach


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Vor rund sieben Jahren wurde in Hamburg der Lohsepark eröffnet. Die Grünanlage, die auf Teilen des früheren Hannoverschen Bahnhofs entstanden ist, zeigt inzwischen eine dichte Vegetation. Doch auch das bauliche Umfeld des Hafencity-Teilquartiers Am Lohsepark nimmt langsam Form an. Dazu gehört unter anderem ein großes Bürogebäude mit Kantine und Restaurant im Erdgeschoss. Der Entwurf dafür stammt vom Büro Wandel Lorch Götze Wach aus Frankfurt am Main.

Das Geschäftshaus blickt auf eine interessante Planungsgeschichte zurück, die unmittelbar mit der Historie des Parks verbunden ist. Ursprünglich war vorgesehen, neben Büronutzungen auch ein Dokumentationszentrum zu integrieren – als Erinnerung an den Hannoverschen Bahnhof als Ort der Deportation. Doch nachdem feststand, dass Wintershall Dea, ein Öl- und Gasunternehmen mit NS-verstrickter Vergangenheit, als Hauptmieter einziehen sollte, kam eine gemeinsame Nutzung nicht mehr in Frage. Stattdessen soll das Dokumentationszentrum nun ein eigenes Gebäude erhalten. Der nun realisierte Neubau entstand im Auftrag der Immobiliengesellschaft des Projektentwicklers Harm Müller-Spreer, der – im Rahmen eines Teilkompromisses – auch die Finanzierung des künftigen Dokumentationszentrums übernimmt.

Mit dem L-förmigen Baukörper schließen Wandel Lorch Götze Wach parkseitig den Block. Das massive Volumen mit acht oberirdischen Geschossen bei einer Bruttogrundfläche von 23.000 Quadratmetern ist in zwei gestalterisch eigenständige Abschnitte unterteilt. Darüber hinaus verleiht ein Staffelgeschoss dem Bauteil entlang des Lohseparks etwas mehr Kleinteiligkeit. Das Erdgeschoss ist als durchgehender Sockel ausformuliert. Hier fanden grün glasierte Ziegel Verwendung. Für die Fassade der oberen Geschosse kamen hingegen Wasserstrichklinker zum Einsatz. Ein kurviger Verband lässt an einen leicht gerafften Vorhang denken. Auch die lebendigen Fassaden des Backsteinexpressionismus sind als Referenz erkennbar. 

Ansonsten ist das Gebäude als konventioneller Stahlbetonbau errichtet. Das Foyer befindet sich an der Ecke, die oberen Geschosse lassen unterschiedliche Bürokonfigurationen zu. Im Staffelgeschoss gibt es außerdem Sondernutzungen wie einen Kreativraum. Ein kleiner Außenbereich im Hof steht den Mitarbeiter*innen für die Pausengestaltung offen. Die Gestaltung übernahmen Weidinger Landschaftsarchitekten aus Berlin. (sb)

Fotos: Norbert Miguletz


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

Johann | 10.07.2025 22:49 Uhr

Modern?

Ein düster- dystopisches Bauwerk ohne Proportion. Mit dem Charme eine Stasi-Zentrale. Man kann es sich gut als Lost Place vorstellen.

4

claus | 09.07.2025 08:39 Uhr

Libellensockel für die Zukunft

Ein beeindruckend schön detailiertes Stadthaus. Davon wünscht man sich mehr. Beim irisierenden Libellensockel bin ich mir nicht ganz sicher, vllt. etwas zu viel Show, das ist aber wohl Geschmackssache.

@Arcseyler: ich würde umgedreht sagen, dass es ein wahnsinnig zukunftsotimitisches Haus ist.

Hier hat man sich mit einer langlebigen Fassade und guten Details auf eine Lebensdauer von 100 Jahren+ festgelegt. Das macht man nicht, wenn man nicht an die Zukunft glaubt.

3

Arcseyler | 08.07.2025 20:30 Uhr

.de

Schon wieder eine Anleihe bei Poelzig und der Frühmoderne. Eine eher pessimistisch erdgebundene Ausdrucksweise. Kein Zukunftsoptimismus.

2

Mies | 08.07.2025 20:14 Uhr

Paar Jahre zu spät!

Diese Veröffentlichung versteht man (als Hamburger) nicht ganz. Schließlich ist dieses Gebäude am Lohsepark schon einige Jahre fertig. Es gibt einige interessante Details. Ingesamt wirkt der Entwurf nicht schlüssig. So wie eben das Hotel am Michel, ebenfalls vom selben Büro.

1

auch ein | 08.07.2025 15:56 Uhr

architekt

schöne glasige klinker
aber muss man das dann gleich tonnenweise einsetzen?
eine schreckliche und beklemmende klinkerwüste

 
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