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16.09.2025

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Gerahmtes Kicken

Fußballplatz bei Lissabon von Miguel Marcelino


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Wie in die Landschaft hineingeschnitten wirkt das Fußballfeld in der kleinen portugiesischen Stadt Porto Salvo westlich von Lissabon. Der Entwurf für den im Juni fertiggestellten Campo de Futebol da Laje stammt vom Büro um Miguel Marcelino (Lissabon). Die Gemeinde investierte rund 3,2 Millionen Euro in den Neubau, für den die in die Jahre gekommenen Tribünen und Umkleideräume der bisherigen Anlage weichen mussten.

Um auf dem abfallenden Grundstück das ursprüngliche Spielfeld zu vergrößern, wurde ein felsiger Bereich ausgehoben und eine L-förmige Stützmauer errichtet. Die neuen Umkleideräume, Sanitäranlagen, Ticketschalter, Sanitätsraum, Technik- und Lagerbereiche über insgesamt rund 470 Quadratmeter Bruttogrundfläche wurden unterirdisch angelegt, wodurch mehr Fläche für Spielfeld und Freizeitbereiche entstand.

Klare Linien und gestalterische Zurückhaltung lassen den Campo wie eine Reminiszenz an die Sportanlagen der Nachkriegsmoderne erscheinen. Prägend ist der durch Eisenoxidpigmente rötlich eingefärbte Beton, der einen schönen Kontrast zum neuen grünen Kunstrasen bildet. Ähnlich markant gestaltete Miguel Marcelino den Zugang zur Anlage. Über eine in den Hügel eingeschnittene Rampe gelangt man in einen überdachten Bereich auf Spielfeldhöhe. Ein kreisrundes Oberlicht und Arkaden verleihen den Gängen eine fast schon sakrale Anmutung – ganz im Sinne eines Fußballtempels. 

Die klassischen Ränge einer Tribüne sucht man hier jedoch vergebens. Lediglich eine durchgehende, schmale Sitzbank bietet sich den Zuschauer*innen. So müsse niemand in der zweiten Reihe Platz nehmen, sagen die Architekt*innen. Auch auf eine Überdachung wurde hier verzichtet. Möchte man nicht in der ersten Reihe sitzen, kann man aber auch von der oberen Ebene das Spiel verfolgen – und einfach das eigene Fanzelt zum Schutz gegen Wind und Wetter mitbringen. (dsm)

Fotos: Archive Miguel Marcelino (Lourenço T. Abreu)


Zum Thema:

Ähnlich reduziert kommen die Tribünenanlagen in La Ciotat und in Sindelfingen daher, bei denen es sich jedoch um sanierte und erweiterte Originale aus den 1950ern handelt.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

fjh | 17.09.2025 16:56 Uhr

Fußball

Dafür, dass der zum Platz gehörende Verein wahrscheinlich nicht in der 1. Liga in Portugal kickt, ganz schön exklusiv.

3

martin s | 17.09.2025 11:27 Uhr

Immerhin....

....sind keine Prallwände erforderlich, die wären in D Pflicht!

2

Ulrich Zeutschel | 17.09.2025 08:33 Uhr

Fußballplatz unterirdisch

Mir fällt dazu eher ein Fußgängertunnel unter einem Bahngleis ein - ein Tunnel, der schon im Neuzustand rattig aussieht ...

1

Arcseyler | 16.09.2025 18:33 Uhr

.de

Fast ägyptische Grabanlage, in den Fels gebrochen. Fällt mir auch gleich die Berliner Kanzlerspange von Axel Schultes ein. Raum als skulpturale Reduktion.

 
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