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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Fujimoto_plant_Turm_in_Taiwan_2400621.html

08.12.2011

Windmaschine

Fujimoto plant Turm in Taiwan


Das Studio Sou Fujimoto Architects ist eher für seine kleinen Projekte bekannt. Nun konnten sich die japanischen Architekten mit ihrem Entwurf für ein neues Wahrzeichen in Taiwan im internationalen Wettbewerbsverfahren durchsetzen. „21 Century Oasis“ heißt der Turm für die Millionenmetropole Taichung, den das Team von Sou Fujimoto zusammen mit den taiwanesischen Architekten Fei & Cheng Associates entworfen hat. Die Jury vergab Mitte November folgende Preise an die fünf Teams, die sich für die zweite Phase qualifiziert hatten:

  • 1. Preis: Sou Fujimoto Architects mit Fei & Cheng Associates
  • 2. Preis: Soma/ Martin Oberascher
  • 3. Preis: Dorin Stefan mit DS Birou de Arhitectura
  • Anerkennung: Peter Cook/ Cook Robotham Architectural Bureau mit Tai Architect & Associates, Yu-Tse und Buro Happold
  • Anerkennung: HMC Group mit Raymond Pan

Sou Fujimotos Siegerprojekt leitet sich von dem Banyanbaum ab, einem Feigenbaum, der mit seinen Luftwurzeln ein dichtes Netz entwickelt. Diese kunstvolle Struktur greift Fujimoto auf: Die 300 Meter hohe Konstruktion setzt sich aus 80 Millimeter dicken Hohlstäben zusammen, die sich in zwei ineinander verschlungene Reihen formieren. Ein sicherer Stand: Durch eine spiralförmige Verdrehung der äußeren und inneren Säulenreihe, die sich vom Erd- bis zum Dachgeschoss entwickelt, kann der fragile Turm nicht knicken. Wie eine Insel schwebt der begrünte Dachgarten über dem Stadtgeschehen; weitere Nutzungen neben der spektakulären Dachplattform sind eine mehrgeschossige Lobby, Ausstellungsräume, ein Café und der Panoramarundblick unterhalb des Dachgeschosses.

Doch was versteckt sich im Inneren der 300 Meter hohen Landmarke? Das Studio Sou Fujimoto plant hier die Unterbringung regenerativer Energieversorgungen, und zwar das volle Programm: Regenwassernutzung, Solar- und Warmwasser-Paneele, Photovoltaik-Zellen, Erdwärmepumpen und Windkraftanlagen sowie eine natürliche Belüftung aufgrund des Kamineffekts sind im und um das konische Atrium untergebracht – der Turm ist eine Windmaschine.

Ein weiterer Entwurfsgedanke, ganz typisch für Sou Fujimoto, ist das Verschmelzen von Innen- und Außenraum zu einem Hybrid ohne klare Grenze zwischen Gebäude und öffentlichen Raum. Die leichte Fassadestruktur, die diesen Eindruck verstärkt, soll zudem mit LEDs ausgestattet werden und den Turm auch nachts hoch über der Skyline von Taichung zu einem architektonischem Phänomen erstrahlen lassen. „Paris, Maschine, Objekt“ war gestern, heute heißt es laut Sou Fujimoto eben „Taichung, Umwelt, Phänomen“, denn wenn nur die Dachlandschaft beleuchtet wird, schwebt diese wirklich 300 Meter über der Stadt.


Zum Thema:

www.twtower.com.tw


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