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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Fosters_Elefantenhaus_in_Kopenhagen_eroeffnet_222326.html

11.06.2008

Lord of the Jungle

Fosters Elefantenhaus in Kopenhagen eröffnet


Jahrelang mussten sich die indischen Elefanten des Kopenhagener Zoos in einem  wohl hübschen, aber beengtem Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert drängen, das wie die nordische Version eines griechischen Tempels ausschaut.


Diese Zustände mussten dringend geändert werden. Lord Foster und seine Architekten wurden auf den Plan gerufen, um dieser kaum artgerechten Enge ein für allemal Einhalt zu gebieten. Die Entscheidung für Foster fiel 2003. Der Kopenhagener Zoodirektor hielt nach einem Besuch im Großen Hof des British Museums dessen Helligkeit und Freundlichkeit für seine Idealvorstellung eines Elefantenhauses.

Heute kann unter den beiden großen Stahl-Glasgewölben – eins misst 45 mal 23 Meter, für sechs Kühe und Kälber; das andere 30 mal 15 Meter, für zwei Bullen – die gesamte Herde im Familienverband leben. Nur während der Paarungszeit leben die Bullen in getrennten Ställen.


Das Gehen auf Sand und Erde sorgt für glückliche Elefantenfüße – die Dickhäuter laufen im Dschungel schließlich auch nicht auf Ziegelsteinen, Marmor oder Beton. „Elephant welfare“ nennt das der Architekt. Durch gewaltige rostbraune Stahltore gelangen die Giganten in ein Landschaftsgehege, wo sie sich u. a. in einem riesigen Pool tunneln können. Die Elefantenanlage macht nun 10 Prozent des gesamten Zoos aus.

Gemeinsam mit dem dänischen Landschaftsarchitekten Stig L Andersson hat das Foster-Team die am 10. Juni 2008 eröffnete Elefantenanlage als Erweiterung der königlichen Frederiksberg-Gärten geplant. Die zuvor drei Meter hohe Trennwand zwischen Garten und Elefantenhaus wurde durch einen einfachen Zaun ersetzt, der nun Einblicke in das Elefantendasein ermöglicht.
Das eigentliche Elefantenhaus ist eine massive rote Betonkonstruktion, die mit Lehm verputzt wurde. Der rampenartige Eingang führt die Besucher auf einen kurvigen Wanderweg an den zwei Gewölben vorbei, durch einen Ausstellungsraum und in ein kleines Auditorium, wo die Besucher etwas über das Leben der Dickhäuter lernen können. Ein „Wäldchen“ aus dicken roten Betonpfählen macht im Kopenhagener Zoo nun sogar nahe Begegnungen  zwischen Besuchern und Tieren gefahrlos möglich.


Die massiven Betonwände des Elefantenhauses helfen die Temperatur innen  zwischen 16 und 22 Grad Celsius zu halten. Für die kalten Tage sind zusätzlich Wandheizungen eingebaut. Ein in die Gewölber eingesprühter Wassernebel hilft dabei, die ideale Feuchte der Elefantenhaut zu gewährleisten. Die Gläser der Gewölbe wurden mit einem schattenspendenden Blattmuster bedruckt, einige der Glaspanels können zur Be- und Entlüftung geöffnet werden.
Die „Elefanten-Wellness“ scheint sich auszuzahlen: „Die Experten sagen, dass die Tiere sich besser fühlen als je zuvor. Sie haben viel Raum zum herumstreunen, und ihre Muskeln entwickeln sich. Außerdem fressen sie besser und spielen so viel wie nie zuvor“, sagt John Jennings, der für das Projekt verantwortliche Architekt bei Foster and Partners.


Zum Thema:

www.zoo.dk


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