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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Forschungsgebaeude_des_IAAC_bei_Barcelona_8236483.html

22.05.2023

Beobachtung zwischen Baumkronen

Forschungsgebäude des IAAC bei Barcelona


Am Institute for Advanced Architecture of Catalonia (IAAC) in Barcelona wird die Architektur der Zukunft erforscht, entwickelt und auch real umgesetzt. Ende April stellte ein Team von Studierenden des Masterstudiengangs Advanced Ecological Buildings and Biocities (MAEBB) unter Leitung von Vicente Guallart and Daniel Ibañez mit dem Forest Lab for Observational Research and Analysis, kurz FLORA, sein jüngstes Projekt fertig. Gebaut wurde es auf dem mit Steineichen, Aleppo-Kiefern und Macchia bestandenen Gelände der Valldaura Labs. Die experimentelle Forschungseinrichtung wird vom IAAC oberhalb der Stadt im reich bewaldeten Naturpark der Serra de Collserola, der malerischen Hügelkette im Norden Barcelonas, betrieben. Auf dem Areal entstanden bereits ein Gewächshaus und ein Minihaus als Prototyp für zirkuläres Bauen.

FLORA, das zum Zweck der wissenschaftlichen Erforschung von Baumkronen entwickelt wurde, ermöglicht es Naturforscher*innen, im Blätterdach des Waldes zu leben und zu arbeiten. Das Gebäude ist ein weiteres „Null-Kilometer-Projekt“ der Valldaura Labs mit möglichst kleinem ökologischen Fußabdruck. Für die rund 8,5 Meter hohe Massivholzkonstruktion fällten die Studierenden 70 Bäume invasiver Kiefernbestände im Naturpark und verarbeiteten sie in der Sägewerkstatt und mit einer kleinen CLT-Presse zu Brettsperrholzplatten (CLT), Leimholzbalken und Massivholzelementen.

Der Bau besteht aus einem CLT-Kern, der durch zwei Schichten natürlicher Korkplatten geschützt wird, die für Wärme- und Schalldämmung sorgen. Er lagert auf vier Stützen aus Brettschichtholz. Auch die bis zu zwölf Meter langen, einzeln vorgefertigten und mit Hilfe eines Krans montierten Brücken bestehen aus Brettschichtholz. Das umgebende Netz wurde digital entworfen und anschließend von Hand zusammengewebt. Es soll Pflanzen ermöglichen, daran entlangzuranken, damit die Struktur noch stärker mit dem Walddach verwächst und so vor der Tierwelt in den Kronen und Wipfeln getarnt ist.

Forscher*innen können von den FLORA-Plattformen aus die lokale Artenvielfalt untersuchen und die Auswirkungen des Klimawandels auf den Naturpark beobachten. Der Innenraum bietet Arbeitsflächen, einsehbare Nisträume sowie Plätze zur Vogelbeobachtung und dafür notwendiges technisches Gerät. (uav)

Fotos: Adrià Goula


Zum Thema:

Mehr zu dem Masterprogramm des IAAC bei baunetz CAMPUS.


Mehr zu Brettsperrholz bei Baunetz Wissen


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