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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Ferienhaus_in_den_Scottish_Highlands_von_Baillie_Baillie_Architects_9890973.html

30.04.2025

Im Rhythmus der Boote

Ferienhaus in den Scottish Highlands von Baillie Baillie Architects


Die kleine Siedlung Plockton mit gerade einmal 460 Einwohner*innen befindet sich auf einer Halbinsel in den schottischen Highlands. In einer von der offenen See abgeschirmten Bucht gelegen, herrscht hier ein überraschend mildes, beinahe subtropisches Klima. Durchaus nachvollziehen lässt sich da der Wunsch, inmitten dieser idyllischen Küstenlandschaft ein Feriendomizil einzurichten.

Diesen erfüllte sich das Architektenpaar Megan und Colin Baillie und machte daraus gleich ein eigenes Projekt: Mit ihrem Büro Baillie Baillie Architects (Glasgow) realisierten sie ein schlichtes Wohnhaus aus Lehmziegeln und lokalem Douglasienholz. Dabei übernahmen sie nicht nur die Planung, sondern auch den Bau des Domizils namens Iorram.

Wenig deutet darauf hin, dass hier ein Neubau entstanden ist. Der Name des zurückhaltend gestalteten Häuschens – ein Begriff aus dem Schottisch-Gälischen – verweist auf traditionelle Ruder- oder Bootslieder, die gesungen wurden, um den Takt der Ruderbewegungen zu halten. Die starke Ortsbezogenheit spiegelt sich auch in der Bauweise wider, mit der Baillie Baillie an traditionelle Typologien der Region anknüpfen.

Mit ihrem Selbstbauprojekt, das rund 260.000 Euro kostete, verfolgte das Architektenpaar einen Low-Tech-Ansatz. Das Mauerwerk aus Lehmziegeln wurde mit Lehmputz und einem Kalkanstrich versehen. Für alle Holzbauteile wie Wandverkleidungen und Deckenbalken wurde schottische Douglasie verwendet, die in den Highlands gefällt und gefräst wurde. Der dabei entstandene Holzabfall kam für den Bau von Türen und Küchenschränken zum Einsatz.

Trotz der kompakten Innenfläche von 38 Quadratmetern habe man ein Gefühl der Großzügigkeit schaffen wollen, sagen Megan und Colin Baillie. Dennoch setzten sie Fensteröffnungen recht sparsam ein – lediglich ein großes, nach Osten ausgerichtetes Fenster erlaubt den Blick auf die Bucht und vorbeiziehende Ruder- und Segelboote. (dsm)

Fotos: Marcus Quigley, Murray Orr, Richard Gaston, Alexander Baxter


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