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15.05.2012

Sommerhaus, später

Ferienhaus im Südburgenland


„Sommerhaus, später”, hieß das erste gedruckte Buch von Judith Hermann, in dem die Berliner Autorin sechs großartige Kurzgeschichten erzählt. Das ist nun fast 15 Jahre her. „Sommerhaus Südburgenland“ heißt das erste gebaute Projekt von Judith Benzer, mit dem die junge Architektin, die 2007 an der TU Wien diplomierte, Ende letzten Jahres ein beeindruckendes Debut vorgelegt hat. Dafür wurde das kleine Haus in Deutsch Tschantschendorf bereits mit dem diesjährigen Holzbaupreis Burgenland ausgezeichnet.

Es ist eine scharfkantige Kubatur, die sich in ihrer Einfachheit und homogenem Erscheinungsbild in die Umgebung einfügt. „Durch die Nutzung als Sommerhaus und spätere Einrichtung eines Weinkellers inklusive der Produktionsflächen, orientiert sich das Gebäude in seiner Formgebung an der für das Südburgenland typischen Kubatur des Kellerstöckels“, erklärt die Wiener Architektin, die das Haus gemeinsam mit den Tragwerksplanern Merz Kley Partner (Dornbirn) realisiert hat.

Während die Kellerräume, die für die Weinlagerung und Produktion vorgesehen sind, in Stahlbeton-Massivbauweise ausgeführt wurden, sind Erd- und Obergeschoss, die der Wohnnutzung dienen, als reiner Holzbau errichtet. „Dabei wurden die Kreuzlagenholzelemente in Wohnsichtqualität neben der statischen Funktion auch als gestaltende Elemente im Innenraum wirksam. Als Gegengewicht stehen dem großflächig eingesetzten Werkstoff Holz Sichtbeton und Stahl als Materialien gegenüber. Die Materialien wurden bewusst unbehandelt und unverkleidet eingesetzt und bilden in ihrer Kombination eine homogene Raumwirkung.“

Um das Haus, das nur im Sommer bewohnt wird, in eine Art Winterschlaf versetzen zu können, hat es die Architektin in einen Rost aus Lärchenholz eingehüllt. Klapp- und Faltläden verschmelzen deshalb in geschlossenem Zustand, bündig mit der Fassade und ebenfalls mit Rhombenschalung belegt, mit der Gebäudehülle. Die scharfen Kanten der Kubatur werden durch Eckbleche aus Kupfer gebildet. Ebenfalls als Lärchenrost ausformuliert, bildet die Terrassenfläche eine Art Schatten des Gebäudes und setzt so die Hülle gestalterisch in der horizontalen Terrassenfläche fort.

Fotos: Martin Weiß


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