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25.07.2025

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Vom Papier zum Penthouse

Fabrikumbau in Cham von Boltshauser Architekten


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Papier wird Immobilie – was wie eine Metapher für die Beschreibung von Bauprozessen klingt, trifft auf das Projekt im Schweizer Cham wortwörtlich zu. Boltshauser Architekten aus Zürich sanierten hier kürzlich das Haupthaus einer ehemaligen Papierfabrik und brachten darin neben fünf Gewerberäumen gut 60 Eigentumswohnungen unter.

In gewisser Weise hat die Eigentümerin Cham Group diese Metamorphose selbst durchlaufen: Seit 1912 betrieb sie als Cham Paper Group in der kleinen Gemeinde im Kanton Zug die Papierfabrik, die dort bereits seit zwei Jahrhunderten bestand. Ab den 1970ern konzentrierte man sich zunehmend auf die Verwaltung von Immobilien – eine Entwicklung, die vor wenigen Jahren in der finalen Neuausrichtung der Firma als Immobilienunternehmen und schließlich in der Spekulation mit dem ehemals eigenen Firmensitz mündete.

Neben Sanierung und Umnutzung der Bestandsgebäude wünschte sich die Eigentümerin einige Neubauten auf dem Gelände und lobte 2013 einen entsprechenden Studienauftrag aus. Infolgedessen entwickelte das Team aus Nussbaumer Architekten (Zürich), Appert&Zwahlen Partner (Cham) und Boltshauser Architekten einen Masterplan, der auf elf Hektar Fläche rund 1.000 Wohnungen und 1.000 Arbeitsplätze vorsieht. Daraus löste man schließlich Teilquartiere heraus, die von diversen Büros beplant werden.

Boltshauser Architekten erhielten den Auftrag zum Umbau der ehemaligen Papiermaschinenhallen (PM1-4) – einer zweiteiligen Anlage mit insgesamt vier Teilabschnitten, die zwischen 1912 und 1943 realisiert wurden. Darin brachten sie auf fast 15.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche 52 Eigentumswohnungen, sieben Loft-Ateliers und fünf Gewerbeeinheiten unter. Letztere umfassen eine Nutzfläche von 2.600 Quadratmetern. Erste Mietverträge wurden 2022 unterzeichnet, die Fertigstellung des umgerechnet knapp 37 Millionen Euro teuren Umbaus erfolgte 2023.

Im kleineren Nebenhaus kommen Gewerbeflächen unter. Das denkmalgeschützte Haupthaus (PM1-3) befindet sich direkt am Kanal und nimmt neben dem übrigen Gewerbe sämtliche Wohnungen auf. Es zeigt sich als langgestreckter zweigeschossiger Ziegelbau mit großformatigen Sprossenfenstern. Nach dem Umbau blieb die Kanalfassade unverändert, auf der Vorderseite wurden hingegen die meisten Fensterflächen mithilfe von Glasbausteinen vergrößert. Ein Motiv, das sich dann auch im Innenraum wiederfindet.

Hier dominiert allen voran das tragende Betonskelett. Der Bestand wurde „weitgehend auf die eindrückliche Tragstruktur zurückgebaut, in welche die neuen Nutzungen eingewoben sind“, schreiben die Architekt*innen. Insgesamt präsentiert sich das Innere in entsättigten Tönen – Betonpodeste, Edelstahl-Einbauten, weiße Ziegelanstriche und grauer Gussestrich unterstützen diesen auch von den Fotografien getragenen Minimalismus. Dass nicht alle Oberflächen materialsichtig belassen wurden, liegt dabei vermutlich an der Innendämmung aus Mineralplatten. Zum endgültigen Loftcharakter verhelfen schließlich Echtholz- und Ziegelflächen. (tg)

Fotos: Sandro Livio Straube


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

Sieben | 29.07.2025 15:08 Uhr

Ziegel

Gut, dass die Ziegel rot sind. Dadurch ist es innen nicht so trist wie außen, wo die Ziegel übertüncht sind.

2

peter | 28.07.2025 19:30 Uhr

same as #1

tolles projekt, nur die roten ziegel - ich weiß nicht. die haben eine klinisch tote oberfläche, sind zu perfekt und dann doch schief (verlaufende fugen) vermauert, und läuferverband sieht ohnehin immer aus wie riemchen.

1

auch ein | 25.07.2025 15:37 Uhr

architekt

man will immer die rolle schnappen und diese ziegel weiss tünchen...
sonst aber tolle lofts

 
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