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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Erweiterung_von_loehle_neubauer_architekten_und_mse_in_Kaufbeuren_9974964.html

18.07.2025

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Purismus im Gericht

Erweiterung von löhle neubauer architekten und mse in Kaufbeuren


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Über 70 Amtsgerichte gibt es in Bayern. Eines davon steht in der Ganghoferstraße in Kaufbeuren im östlichen Allgäu. Das Ensemble ist südöstlich des historischen Zentrums am Rande des Stadtparks zu finden und besteht aus zwei denkmalgeschützten Altbauten aus dem 19. Jahrhundert, zu denen sich im letzten Jahr ein unauffälliger Verbindungsbau gesellt hat – zumindest auf den ersten Blick, denn rückwärtig zeigt dieser eine ganz eigene Identität. Entwurf und Planung stammen von löhle neubauer architekten aus Augsburg, die hierfür mit mse architekten aus Kaufbeuren in einer Arbeitsgemeinschaft zusammenarbeiteten. 

Das Projekt ging auf ein VgV-Verfahren im Jahr 2018 zurück und umfasste neben der Planung des Neubaus auch die Sanierung des Bestands. Dies ermöglichte eine konzeptionelle Umstrukturierung des Programms, die auch formal erkennbar ist. In den beiden Altbauten befinden sich jetzt nur noch die Büros der Mitarbeitenden. Alle öffentlichen Bereiche wurden hingegen in der Erweiterung untergebracht.

Straßenseitig erhält die öffentliche Nutzung dank der dunklen Fassade aus geprägten Metallpaneelen nun auch eine klare Adresse. Nach der Zugangskontrolle erwartet Besucher*innen ein ebenerdiges Foyer mit Sitzgelegenheiten und einem offenen Bürgerbüro. Im Untergeschoss werden unter anderem Prozessakten gelagert.

Auf der Rückseite nutzt die Erweiterung die Topografie des Geländes und entfaltet sich zum Park hin mit einem Split-Level-Trakt. Vom Foyer aus über breite Halbtreppen – beziehungsweise barrierefrei über einen Aufzug – zu erreichen, sind hier auf zwei Ebenen Sitzungssäle und Beratungszimmer angeordnet. Bodentiefe Verglasungen eröffnen Ausblicke auf das nahe Grün. Dabei folgen die Fenster den teils schräg gestellten Außenwänden des Volumens.

Die Erweiterung ist als Stahlbetonkonstruktion ausgeführt. Dank vieler Sichtbetonflächen ist dies im Innenraum deutlich ablesbar. Darüber hinaus wurde die dunkle Farbe der Hülle auch für alle Ausbauten und Möblierungen gewählt. Im Zusammenspiel mit hellen Terrazzoböden ergibt dies eine minimalistische, ja fast schon puristische Atmosphäre. (sb)

Fotos: Brigida González


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

krysmopompas | 22.07.2025 16:16 Uhr

Ja mei, schwarz halt...

Immer wieder erstaunlich, mit welchem modernistischem Eifer sich libertärer Konservatismus inszeniert.

7

Peter Dünsch | 22.07.2025 09:49 Uhr

Heldengeschichte

Also wenn ich ein Bösewicht aus einem Superheldenfilm wäre, dann würde ich die Hütte zu meinem Hauptquartier machen.

6

Fritz | 21.07.2025 14:26 Uhr

nicht feinfühlig

ich finde den Baukörper nicht sehr feinfühlig eingepasst. Von innen sehr unterkühlt.

5

...noch ein | 21.07.2025 10:18 Uhr

Architekt

Bravo für die Innenräume. Das wirkt schon sehr grosszügig, kontrastiert und im Detail bis hin zu den Deckenspiegeln durchdacht.

Städtebaulich allerdings kann ich dem nicht zustimmen. Die versuchte Verbindung und Schaffung eines Zugangsbereiches zwischen den Bestandsgebäuden ist meiner Meinung nach nicht gut gelöst. (Siehe Bild 5., In Realität ist das allerdings keine wie im Foto suggerierte Platzsituation.) Es entsteht dort statt einer ausgearbeiteten Eingangssituation eher eine geschlossene Wand. Das in Verbindung mit der eng davorliegenden Bundesstrasse B16 mit Radweg ist meiner Meinung keine adäquate Lösung für ein öffentliches Gebäude.

4

wolfgang | 20.07.2025 12:59 Uhr

black beauty

klar - reduziert - ruhig.
konsequente planung mit sauberen details.
qualität auf höchstem niveau.
großartige räumliche wirkung und wunderbare außenraumbezüge.
sicher ein projekt mit polarisierungs-potienzial.
mir gefällt die strenge haltung ausgezeichnet!
gratulation an die beteiligten.
chapeau!

3

stauBmeier | 19.07.2025 10:46 Uhr

Das

könnte
auch
als
Kloster
des
bekannten
Kaufbeuren-Ordens
durchgehen.

Das jüngste Gericht stelle ich mir jedoch schöner vor.

2

peter | 18.07.2025 20:09 Uhr

nicht immer schwarz sehen

etwas zensur hat noch niemandem geschadet - muss aber dennoch nicht sein! liebe kolleg*innen kommentierende, einfach ein paar kleine regeln beachten:

unterdrücken sie ihre depressive meckerstimmung! schreiben sie doch was nettes. loben sie architektur und gesellschaft. zögern sie nicht, auch mal ein bisschen honig um die münder zu schmieren. feiern sie sichtbeton und die poesie glatter oberflächen. bejubeln sie kantiges, modernes gebäudedesign! jammern sie nicht ständig über co2-footprints...

und schon wird das hier in den kommentaren für alle wieder angenehmer.

und ach so, das gebäude hier ist von innen wirklich schön geworden. nein, echt jetzt! überzeugend detailliert, schöne räume! in bild 12 und 19 erfüllt die verfassungsgemäße leitkultur unsere herzen mit erlösung. und von außen gefallen mir persönlich insbesondere die zartgrünen freianlagen, der helle himmel und die bestandsgebäude!

danke!

1

Traurig | 18.07.2025 15:44 Uhr

Dass unsere Demokratie

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