Städte verändern sich stetig – doch was passiert mit den Orten, die dabei in Vergessenheit geraten? Verlassene Areale, leerstehende Gebäude oder ungenutzte Flächen prägen häufig das Stadtbild und bergen zugleich großes Potenzial: für neue Wohnformen, soziale Begegnungen und gemeinschaftliches Leben. Die vier prämierten Abschlussarbeiten der Campus Masters Mai/Juni 2025 widmen sich genau diesen Zwischenräumen und zeigen, wie durch eine behutsame Transformation lebenswerte urbane Räume entstehen können.
Den Jurypreis vergaben Laura Pfeiler und Max Leo Maurer von Polycarbonara aus Hamburg. Er geht dieses Mal an Charlotte Dahmen und Marlene Theresa Koßmann für ihre Masterarbeit Wo Wir Alt Werden. Diese zeigt, wie innerstädtische Bestandsquartiere altersgerecht weiterentwickelt werden können – jenseits von Stereotypen, dafür mit dem Fokus auf individuelle Lebensgeschichten, räumliche Bedürfnisse und alltägliche Selbstständigkeit. Der Entwurf überzeugte die Jury durch konzeptionelle Klarheit und eine starke Haltung: Autonomie, Gemeinschaft und Fürsorge seien intelligent miteinander verknüpft – als Antwort auf die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft, so das Urteil.
Den 1. Platz sicherte sich Werner Thäsler mit seiner Bachelorthesis Funkturm. Im Rahmen der Arbeit entwickelte er eine gestufte Strategie zur Reaktivierung des leerstehenden ROGO-Turms in Oberlungwitz. Mit Bildungs-, Gemeinschafts- und Wohnangeboten schlägt er die Transformation des politisch aufgeladenen Areals zu einem offenen, lebendigen Stadtzentrum vor.
Die Arbeit Ein Bier für Alle – Ein Quartier für Alle belegte den 2. Platz. Die beiden Masterabsolventinnen Julia Makowka und Sophie Lin erarbeiteten ein partizipatives Konzept für die Transformation des ehemaligen Holsten-Areals in Hamburg-Altona – mit Fokus auf Bestandserhalt, Gemeinschaft und städtebauliche Offenheit.
Der 3. Platz wurde für die Arbeit Essen in Bewegung von Sungyub Chang vergeben. Das Konzept: Auf dem Gelände eines ehemaligen Großmarkts soll ein wandelbares Labor entstehen, um den Lebenszyklus von Lebensmitteln räumlich erfahrbar zu machen – mit mobilen Kabinen, modularen Strukturen und Raum für Austausch und Lernen.
Alle Preisträger*innen dieser Wettbewerbsrunde erhalten aktuelle Publikationen von DOM publishers. Ebenso haben sie sich für die Teilnahme an der Jahreswertung qualifiziert. Aktuelle Informationen zum Wettbewerb und weitere Termine gibt es auf der BauNetz CAMPUS Website und auf Instagram.
Campus Masters wird unterstützt von GIRA.