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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Buerogebaeude_von_Anmahian_Winton_Architects_5283521.html

19.01.2018

Reduktion in Ankara

Bürogebäude von Anmahian Winton Architects


Man könnte die Architektur des Büroturms Capital Vista in Ankara mit dem Anglizismus „International Business Style” beschreiben. Der schlanke Baukörper, dessen Glasfassade von einer filigranen Gitterstruktur gehalten wird, vermittelt so etwas wie Schnittigkeit, Effizienz und Geschmack. Qualitäten, die wohl in jedem Office weltweit gefragt sind und derzeit besonders in Ankara, der Stadt, die sich gerade zu einem Technologie-und Business-Standort im Nahen Osten entwickelt. Dabei verzichten Anmahian Winton Architects (Cambridge/USA) auf protzige Verspiegelungen, ausladene Portale oder sonstige Repräsentationen des großen Geldes. Ihr Büroturm ist mit seiner klaren Geometrie und reduzierten Gestaltung aufs Elementare reduziert – und fällt dabei recht elegant aus.

Glas, Stahl, Beton und Holz sind die maßgeblichen Materialien. Ohne Verkleidung legten die Architekten den Betonsockel des Baus offen und setzten dreizehn Stockwerke auf. Der Turm ist von einer fein rhythmisierten Glasfassade umgeben, die lediglich von den innen angebrachten Holzjalousien aufgelockert wird. Das kinetische Jalousiensystem ist individuell einstellbar. Ebenso individuell können auch die Grundrisse des Baus gestaltet werden, dessen schmale Regelgeschosse mit wenigen Trägern auskommen.

Das Office-Gebäude in Ankara ist einer der wenigen Bauten außerhalb der USA von Anmahian Winton Architects. Das Büro wurde hierzulande mit dem außergewöhnlichen Projekt eines Privatobservatoriums bekannt. Mit dem Capital Vista westlich der Altstadt markieren die Architekten das aktuelle Stadtwachstum in Ankara. Von einer breiten Schnellstraße etwas abgerückt, stellt der Baukörper ein Verbindungsstück zwischen einem Wohngebiet und einer losen, die Straße flankierenden Ansammlung von Geschäften dar.

Um den Büroturm nicht von dem anliegenden Wohn- und Geschäftsviertel abzuriegeln, integrierten die Architekten ein Café. Die Terrasse des Gastbetriebs umgibt eine offene, ornamentale Hülle, die an das reduzierte Bürogebäude wie ein Fremdkörper andockt. Ein Bambusgarten soll den landschaftsplanerisch vernachlässigten Standort aufwerten. Auch wenn sich die Architekten mit der Pflanzenwahl in der steppenartigen Vegetation Ankaras geografisch wohl etwas verirrt haben, ist die Begrünung ein guter Vorstoß in dem betonlastigen Stadtwachstum der türkischen Hauptstadt. (sj)

Fotos: Florian Holzherr


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