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07.03.2022

Flügel aus Glas

Bürogebäude in Lille von Barbarito Bancel Architectes


2009 wurde im nordfranzösischen Lille ein altes Industriegelände aus dem 19. Jahrhundert am Ufer der Deûle zu einem neuen Stadtviertel entwickelt. Auf dem westlich des Zentrums liegenden Areal ist das Gründer- und Wirtschaftszentrum für Informations- und Kommunikationstechnologie EuraTechnologies angesiedelt, ein 80.000 Quadratmeter großer Komplex, der Innovationscluster und Standort von mittlerweile mehr als 300 lokalen und internationalen Start-ups und Technologieunternehmen ist. Damit entstand in der alten Industriestadt, die sich seit dem Bau ihres Businessviertels Euralille in den 1980er Jahren zur Dienstleistungsmetropole entwickelt hat, ein weiteres attraktives Quartier.

Im Auftrag der Foncière de l'Erable, einer Tochtergesellschaft der Crédit Agricole Nord de France, entwarfen Barbarito Bancel Architectes (Paris) auf dem Campus von EuraTechnologies ein viergeschossiges Bürogebäude mit knapp 1.500 Quadratmetern Fläche für flexible, offene Workspaces. Die Kosten dafür lagen bei 1.760 Euro pro Quadratmeter. Der Neubau steht am Cour de Bretagne, dem zentralen Platz des Quartiers, gegenüber dem prächtigen und imposanten Gebäude der früheren Baumwollspinnerei „Le Blan-Lafont“, dessen Backsteinfassaden und Glockenturm das gesamte Gebiet prägen.

Das Innere des frei stehenden Baus ist klar und schlicht mit Birkenholz und Sichtbeton gestaltet. Von der zum Platz hin ausgerichteten Eingangshalle werden die vier Büroetagen erschlossen. Dank einer Konstruktion mit vorgespannten Stahlbetonplatten entstanden stützenfreie Flächen, die flexibel gestaltet werden können. Über dem soliden Betonsockel ist der Baukörper von einer leicht wirkenden, transparenten Hülle umschlossen, die die schön renovierten historischen Backsteingebäude der Umgebung immer wieder anders spiegelt und fragmentiert.

Licht, Durchlässigkeit und Reflexion sind wichtige Themen des Entwurfs, die die Architekt*innen an jeder der vier Fassaden mit anders kombinierten, schräg gestellten Elementen neu durchspielen. Südwest- und Nordwestseite verfügen über eine doppelte Außenhaut mit vertikalen, drehbaren Glaslamellen, die vor Sonnenstrahlung schützen sollen. Nach Süd- und Nordosten sind die Fassaden durch einen Wechsel von Flächen aus Glas und poliertem Aluminium charakterisiert. (uav)

Fotos:
Alessandra Chemollo


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