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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Buerobau_in_Nantes_von_Baumschlager_Eberle_9913789.html

12.05.2025

Für Bienen und Informationstechnik

Bürobau in Nantes von Baumschlager Eberle


Im Stadtzentrum von Nantes liegt in der Loire die 330 Hektar große Île de Nantes. Über 300 Jahre lang wurden dort Schiffe gebaut und gewartet, im Ostteil der Insel entstanden in den 1970ern auch Wohnriegel für die Arbeiterfamilien. Aber 1987 ging das letzte Schiff vom Stapel und die Insel wurde zur Industriebrache. Mitte der 1990er begann der Umstrukturierungsprozess.

Zwischen die erhaltenen Relikte vergangener Nutzungen wurden teils großformatige und spektakuläre Neubauten gestellt, darunter etwa der Justizpalast von Jean Nouvel (2000) oder die Architekturfakultät von Lacaton & Vassal (2009). Nun hat auch die französische Post auf der Insel ein ins Auge fallendes Kompetenzzentrum für ihre Digitalisierung realisiert. Als Bauherrin des Maison de l’innovation trat die Tochtergesellschaft La Poste Immobilier auf, entworfen wurde das Gebäude von Baumschlager Eberle Architekten (Lustenau/Paris).

Auf einer Bruttogeschossfläche von 15.375 Quadratmetern arbeiten künftig bis zu 1.200 IT-Expert*innen der Post, die bislang auf drei Standorte verteilt waren. Die Bauherrin hatte für das Projekt eine ambitionierte Liste an Nachhaltigkeitsforderungen formuliert. „Es galt“, schreiben Baumschlager Eberle, „ein Gebäude in Holzbauweise ohne Klimaanlage und mit ehrgeizigen Zielen für den CO2- und den Energieverbrauch zu entwerfen.“

Aus statischen Gründen und mit Blick auf das Erdbebenrisiko wurden der Sockel und die drei Gebäudekerne aus Stahlbeton ausgeführt. Der restliche Baukörper konnte als sechsgeschossiger Holzrahmenbau um ein haushohes Atrium errichtet werden. Das verwendete Holz stammt aus französischen Wäldern. Durch das Sichtbarlassen des Holzes im Inneren entstand mit dem Atrium unter einem Glasdach ein geräumiger und lichtdurchfluteter Raum. Die Fassade besteht aus bronzefarben eloxiertem Aluminium, das 70 Prozent Recyclingmaterial beinhaltet. Die Tiefe der Fassadenkonstruktion erzeugt einen Klimapuffer sowie die Möglichkeit einer passiven, manuellen Lüftung und Verschattung.

Ein großer Bogen in der Metallfassade markiert den Haupteingang, weitere Bögen formen Panoramafenster zur Stadt und setzen Akzente an der Gebäudehülle. Loggien und ein Dachgarten bieten Außenräume für die Mitarbeitenden. Die Modularität der Raumaufteilung soll laut Baumschlager Eberle zu einer langfristigen Anpassungsfähigkeit und damit zum Nachhaltigkeitskonzept beitragen – ebenso wie bewässerte Blumenkästen und Gemüsebeete in den Außenbereichen oder auch eine Bienenwiese und Nistkästen für Vögel, Fledermäuse und Insekten. (fh)

Fotos: Cyrille Weiner




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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Baumschlager Eberle Architekten


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