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20.03.2011

Das große Haus

Bücher im BauNetz


Es ist ein Schreibtisch, der im Zentrum des dritten Romans von Nicole Krauss steht. Er steht im Zimmer einer New Yorker Schriftstellerin, die an ihm alle ihre Romane geschrieben hat. Er war ein Geschenk von dem Freund eines Freundes, einem jungen Chilenen, der später unter dem Regime von Pinochet zu Tode gefoltert wurde.

Der Schreibtisch mit seinen unzähligen Fächern und Laden, von denen eine stets verschlossen bleibt, steht als Symbol für die Romankonstruktion, in der die einzelnen Geschichten und Erinnerungen wie Schubladen herausgezogen werden. Der Autorin, die übrigens passenderweise mit niemand anderem als Jonathan Safran Foer verheiratet ist, geht es jeodch nicht um die Lösung eines Rätsels. Sie stellt die Verwandlung der Seelen ihrer Figuren in den Vordergrund. In diesem Motiv folgt Krauss einer Schule des Talmud, auf die auch der Romantitel „Das große Haus“, das metaphorische Haus des Geistes, zurückgeht.

Als schließlich 25 Jahre später eine junge Frau aus Israel erscheint, die sich als Tochter des früheren Besitzers ausgibt, beginnt sich die Geschichte zu verweben. Der Tisch wird zurück nach Israel geliefert. Die verzweifelte Schriftstellerin reist hinterher – sie kann ohne ihren Tisch nicht mehr schreiben. Eine poetische Suche voller Geheimnisse, Lügen und Verluste. (Jeanette Kunsmann)

Das große Haus

Nicole Krauss

aus dem Englischen von Grete Osterwald

Rowohlt, Reinbeck bei Hamburg 2011

Hardcover, 384 Seiten

19,95 Euro


Zum Thema:

Download der Baunetzwoche#214 „Der Bücherfrühling“


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