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16.06.2025

Im Zickzack zur Wiese

Betriebskita in Stuttgart von schleicher.ragaller architekten


Im Gewerbegebiet des Stuttgarter Stadtbezirks Weilimdorf befindet sich der Hauptstandort des Software-Unternehmens Vector Informatik. Jüngster Neuzugang auf dem Firmencampus ist ein 2024 fertiggestellter Gebäuderiegel, der einen Betriebskindergarten mit vier Gruppen aufnimmt. Entworfen haben ihn schleicher.ragaller architekten (Stuttgart), die das Projekt bis zur Leistungsphase 9 betreuten. Koeber Landschaftsarchitektur, ebenfalls mit Sitz in Stuttgart, planten die Freianlagen.

Die Kita Wilde Wiese entstand am nordöstlichen Rand des Firmengeländes auf einem dreieckigen Areal, das zuvor als Parkplatz diente. Dabei wurde der eingeschossige Baukörper mit einer Bruttogrundfläche von 1.600 Quadratmetern so nahe wie möglich an der diagonal verlaufenden östlichen Grundstücksgrenze platziert. So ergab sich auf der südwestlichen Gebäudeseite ein großzügiger Außenspielbereich, der mit Geländemodellierungen und Großgehölzen gestaltet wurde. Bei einer ebenfalls 2024 in Trier fertiggestellten Kita gingen die Architekt*innen ähnlich vor.

Betreten wird die Kita von der Motorstraße über eine Eingangshalle mit Blickbezügen zu einem Mehrzweckraum. Eine räumliche Erweiterung für Veranstaltungen ist möglich. Der als „Marktplatz“ angelegte Flur mit haptisch gestalteten Ziegelwänden weitet sich in seinem diagonalen Verlauf zu mehreren dreiecken „Spieloasen“ auf, die thematisch gestaltete Aktivitäts- und Rückzugsbereiche für die Kinder bieten – ein Konzept, das schleicher.ragaller bereits in anderen Kitas umsetzten. Mahlzeiten werden im an der Straßenseite platzierten Speiseraum eingenommen. Über eine Theke mit Leporello-Faltwand besteht eine Verbindung zu einer Spielzone im Flur.

Die Gruppenräume sind mit maßgefertigten Einbaumöbeln und Sitzfenstern ausgestattet. Sie verfügen jeweils über einen direkten Zugang zum Außenraum. Dreieckig ziegelgepflasterte Terrassen, die von großen Verglasungen gerahmt werden, bilden den Übergang. Dachauskragungen schützen diese Bereiche vor Regen und Sonne. Gleichzeitig dienen sie als baukonstruktiver Fassadenschutz, was den Einsatz einfacher Holzfenster erlaubte. Dank zusätzlicher Oberlichter kommt viel Tageslicht in das Gebäudeinnere.

Errichtet wurde das Gebäude in Holzbauweise. Sie wurde mit Ziegelwänden kombiniert, um die Speichermasse erhöhen und das Raumklima zu verbessern. Die Fassade besteht aus sägerauer Nadelholzschalung. Während sie sich zum Außenbereich im Zickzack großflächig öffnet, ist sie zur Motorstraße hin durch runde Öffnungen charakterisiert. Betonsockelfertigteile lassen sich im Eingangsbereich und an den Terrassen auch als Sitzgelegenheiten nutzen. Beheizung und Kühlung erfolgt mittels geothermisch betriebener Fußbodenheizung. Die Gruppenräume werden über unauffällig in Einbauschränke integrierte Lüftungsgeräte dezentral mechanisch be- und entlüftet. Das Flachdach wird extensiv begrünt und ist mit Photovoltaik ausgestattet. (da)

Fotos: Zooey Braun

[Anmerkung der Redaktion: Die Baukosten wurden auf Wunsch der Bauherrschaft entfernt.]


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