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16.12.2025

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Maritimer Fries in Honningsvåg

Besucherzentrum von Transborder Studio


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Die norwegische Stadt Honningsvåg liegt im Südosten der Insel Magerøya, an deren Nordküste sich das Nordkap befindet. Tourismus und Fischerei sind wichtige Einnahmequellen der Kommune, die als Tor zum nördlichsten via Festland erreichbaren Punkt Europas gilt. Als Teil einer geplanten Revitalisierung des denkmalgeschützten Hafens eröffnete im September das Ocean Stories nach Plänen von Transborder Studio (Oslo). Unweit eines bereits seit den 1980er Jahren bestehenden, dem Nordkap gewidmeten Museums soll das neue Besucherzentrum laut Selbstbeschreibung ein tieferes Verständnis von Küstenleben, Meereswirtschaft und Nachhaltigkeit vermitteln.

Auftraggeber des Projekts ist Grieg Seafood. Der Lebensmittelkonzern steht mit fünf weiteren norwegischen Fischproduzenten unter Verdacht, über Jahre hinweg Preisabsprachen für Zuchtlachs getätigt zu haben. Zudem werden einzelne Farmen der an sechs Standorten operierenden Firma aufgrund unzulänglicher Tierhaltung kritisiert. Ocean Stories wartet also inhaltlich mit multimedialen Ausstellungen rund um Lachszucht und -genuss auf – in einem zurückhaltenden Gebäude, das sich formal aus der spröden, teils temporär wirkenden Nachkriegs-Hafenbebauung speist. 

Der zweistöckige Giebelbau mit quadratischem Grundriss wurde aus Brettsperrholz errichtet, das auch die Innenräume prägt. Die oberen Stockwerke sind gegen die raue Witterung mit Wellblech aus 75 Prozent rezykliertem Aluminum verkleidet. Den Sockel umfasst eine Verkleidung aus sechs Zentimeter starkem Masi-Quarzit aus Kautokeino. Dank dessen an Wellen und Meeresbewegung erinnernde Maserung wird er zum maritimen Fries. Die spärlich gesetzten Fenster und Okuli sowie das ebenfalls von Wellblech ummantelte, ausgelagerte Fluchttreppenhaus zitieren Elemente eines Fischkutters. 

Die Ausstellungsräume in den oberen Geschossen wurden gemeinsam mit Sixsides (Oslo, Stavanger) gestaltet, zusätzlich dient der Fahrstuhl als Erfahrungsraum und soll eine Reise durch die verschiedenen Zonen der Tiefsee simulieren. Das Erdgeschoss dient mit offenem Foyer, Cafeteria und Veranstaltungsraum als Treffpunkt für Anwohnende und Reisende. Darüber hinaus bietet Ocean Stories nach Angaben der Architekt*innen Arbeitsstätten zur Erforschung der Meere und Küstengebiete. In der Nebensaison soll es zudem für Bildungsaktivitäten, kleinere Versammlungen und Gemeindeveranstaltungen genutzt werden. (kms)

Fotos: Johan Dehlin


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

valerio | 16.12.2025 17:21 Uhr

wow

das ist wirklich richtig schön! schade dass man sowas in de nicht hinbekommt

 
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