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12.02.2025

Noch mehr Rubens in Antwerpen

Besucherzentrum von Robbrecht en Daem


Mitten in der Altstadt von Antwerpen steht das Rubenshaus. Aktuell ist das ehemalige Künstlerhaus und heutige Museum geschlossen, bis 2030 wird es umfassend restauriert. Um das historische Gebäude in seiner Funktion als Besucherzentrum zu entlasten, ließ die Stadt ein neues Eingangsgebäude errichten, das gleichzeitig als Bibliothek und Archiv dient. Den entsprechenden Wettbewerb für den Neubau gewannen Robbrecht en Daem architecten (Gent).

Der flämische Maler und Universalkünstler Peter Paul Rubens hatte das sogenannte Rubenshuis nach eigenen Entwürfen ab 1610 bauen lassen, ebenso den großen Garten im Blockinneren. Im Haus wie im Garten mischte der Künstler Anregungen aus der flämischen und der italienischen Renaissance. Bis zu seinem Tod 1640 blieb es Atelier und Werkstatt sowie Wohnsitz der Familie. Erst rund 300 Jahre später erwarb die Stadt 1937 das bemerkenswerte Gebäude und baute es anschließend bis 1946 zum Museum um. Seit 2016 existiert ein Masterplan für die umfassende Entwicklung von Haus, Garten und Stadtblock. Die Pläne entstanden ebenfalls unter der Leitung von Robbrecht en Daem.

Das umfangreiche Raumprogramm des 2024 fertiggestellten Neubaus über 2.600 Quadratmeter stapeln die Architekt*innen in der Baulücke auf insgesamt acht Stockwerken, zwei unter und sechs über der Erde. Neben dem zentralen Informations- und Kassenbereich sowie dem Zugang zum Garten und Rubenshaus gibt es noch ein Café, ein multimediales Rubens Experience Center sowie eine umfangreiche Sammlung von Kunstbüchern des Malers.

Die Architektur sei angesichts des historischen Ensembles zurückhaltend, erklären Robbrecht en Daem. Gleichzeitig finden sich in dem Gebäude vielschichtige Referenzen an Rubens’ Werk. Das „Stakkato der Stützen“ in der Straßenfassade verweise auf jene kräftigen Körper, die in Rubens’ Bildern häufig vorkommen. Die Proportionen der Fassade würden zudem den klassischen Aufbau der Ansichten antiker Stadtpalazzi in Genua reflektieren, wie sie auch Rubens studierte.

Das Erdgeschoss ist zur Straße und zum Rubens-Garten gleichermaßen transparent. Nach oben wird die Staffelung der Stützen in der Fassade dichter, was ein wenig an ein Buchregal erinnern dürfte. Zuletzt wären da noch die drei auffallenden Spiraltreppen zu erwähnen, mit denen die ersten drei Stockwerke verbunden werden. Sie sind pro Geschoss zueinander versetzt. Ihre diagonale Anordnung verweist ebenfalls auf Rubens’ Bilder, in denen immer wieder monumentale Diagonalen als wichtiges kompositorisches Element auftauchen. (fh)

Fotos: Filip Dujardin, Ans Brys, Paul Robbrecht


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