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03.08.2017

Depot wird Garten

Besucherzentrum in Melbourne


Ein heißer Sommertag, die Sonne brennt vom wolkenlosen Himmel. Was ist da schöner als ein kühles Plätzchen im Park, unter einem großen, alten Baum? Die Füße auf dem Rasen ausstrecken, und das nur wenige Schritte vom Arbeitsplatz  entfernt. Was nach einem schönen Traum klingt, ist im australischen Melbourne Realität geworden. Mitten in der Innenstadt, zwischen dicht stehenden Hochhäusern im Central Business District, liegt der Park Fitzroy Gardens.

Alte Bäume, ein Botanischer Garten, Rasenflächen zum Picknicken - 26 Hektar umfasst die grüne Oase. Ein wichtiges städtisches Element, gerade in einer immer dichter bebauten Metropole wie Melbourne, fanden auch die Architekten vom stadteigenen City Design Studio. 2015 wurden sie mit dem Bau des neuen Besucherzentrums beauftragt, das jetzt mit dem Victorian Architecture Award 2017 in der Kategorie Urban Design ausgezeichnet wurde.

Durch die Neugestaltung eines alten Wartungsdepots konnte dessen Fläche von 9.000 Quadratmeter auf 4.500 Quadratmeter reduziert werden – und zusätzlich das Besucherzentrum mit Café im 150 Jahre alten Park errichtet werden. Gänzlich dem Gedanken der Nachhaltigkeit verschrieben, fällt das Volumen erst einmal nicht sonderlich auf. Grüne, mit Pflanzen bewachsene Gitterwände an den Längsseiten verstecken den dahinter liegenden modernen Flachbau und führen so den Gartengedanken konsequent fort. Von dieser energieeffizienten Naturwand profitieren auch die Elemente des absichtlich unaufdringlichen Informationszentrums, von der Isolierung über die Belichtung und Belüftung bis hin zu Wasserverbrauch und Kühlung. Das Dach wurde mit Solarmodulen versehen.

Weil aber auch die Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs in Australien eine große Rolle spielt, wurde unter dem nun kleineren und moderneren Wartungsdepot und dem Besucherzentrum eines der größten Regenwasserrückhaltebecken Melbournes installiert. In acht Metern Tiefe liegt der 5.000 Kubikmeter fassende, 40 Meter lange, 26 Meter breite und fünf Meter hohe Tank. 60 Prozent des jährlichen Wasserbedarfs können damit im Park gedeckt werden. So spart die Stadt – neben ordentlich Geld – auch eine Menge Trinkwasser. Zudem wurden durch den gesamten Umbau 4.500 Quadratmeter Fläche für die Landschaftsgartennutzung frei, was die Anwohner und Angestellten wohl am meisten freuen dürfte. (kat)

Fotos: Nils Koenning


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