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30.11.2021

Großer Bahnhof mit Stadtquartier

Benthem Crouwel + West 8 gewinnen in Brünn


Es war der größte Architekturwettbewerb, der in Tschechien jemals entschieden wurde. Benthem Crouwel Architects + West 8 haben das internationale Verfahren um den neuen Bahnhof der Stadt Brünn gewonnen. Das entschied bereits Ende Juli eine Jury, der neben lokalen Architekt*innen auch die international bekannte Architektin Eva Jiřičná und der ehemalige Chef des Hamburger Bauamts Mitte Peter Gero angehörten. Der Entwurf ist Teil der Planungen für ein komplett neues Stadtviertel in Brünn, das mit mehr als 380.000 Einwohner*innen die zweitgrößte Stadt der Tschechischen Republik ist. Verlegung und Neubau des Hauptbahnhofs 800 Meter in Richtung Süden sollen die Entwicklung des entstehenden Viertels ankurbeln.

Im Wettbewerb ging es also nicht nur um einen Entwurf für den neuen Bahnhof inklusive Dach, Halle und 14 Bahnsteige. Auch Bus- und Straßenbahnhaltestellen, eine U-Bahn-Station, der Taxi-Stand sowie Parkplätze für Autos und Fahrräder sollten mitgedacht werden. Zudem sind Läden, Büros, Wohnungen, ein Hotel und viel öffentlicher Raum samt Wasserpark und Stadtpromenade geplant. Ziel des Wettbewerbs war es denn auch, einen Verkehrsknotenpunkt zu konzipieren, der Teil des Stadtbildes wird, ein attraktives Bahnhofsumfeld samt Vorplatz bietet und für Fahrgäste komfortabel ist.

Das niederländische Team Benthem Crouwel Architects + West 8 setzte sich in der 2. Wettbewerbsphase gegen Sdružení Pelčák a partner architekti – Müller Reimann Architekten (2. Preis) und ingenhoven architects, Architektonická kancelář Burian-Křivinka, architekti Koleček-Jura (3. Preis) sowie BIG + A8000 durch. Teilgenommen hatten insgesamt 45 Teams, darunter auch gmp International, KCAP architects + planners, OMA, Snøhetta und Diller Scofidio + Renfro.

Der Siegerentwurf will laut Aussage von Benthem Crouwel und West 8 den Genius loci von Brünn unterstreichen und die historischen Gebäude mit dem öffentlichen Raum verbinden. Der alte Bahnviadukt wird Teil des Parks, ein Boulevard verbindet den Bahnhof mit der Kathedrale St. Peter und Paul, die Flussufer werden neu gestaltet. Neben Holz sollen auch andere nachwachsende Baustoffe im Dach und den Fassaden zur Anwendung kommen, Stahlbeton wurde auf ein Minimum reduziert. Auf den Gleisüberdachungen sind Solarpanele angedacht, zudem setzt man auf Regenwassermanagement, natürliche Belüftung, viel Tageslicht sowie eine geothermische Heizung und Kühlung, heißt es in der Erklärung.

Die Pläne, den Bahnhof zu verlegen, werden seit Jahren kontrovers diskutiert. Bereits im Jahr 2004 war ein Wettbewerb zum Neubau des Bahnhofs entschieden worden, nachdem ein Referendum der Initiative „Bahnhof im Zentrum“ gegen eine Verlegung nicht erfolgreich gewesen war. Dabei ist der Bahnhof Brünn nicht nur für die innerstädtische Entwicklung bedeutsam. Die Bahnstrecke Hamburg-Berlin-Dresden-Prag-Wien, die auch über Brünn führt, gehört zu den wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen im europäischen Eisenbahnverkehr.

Die Projektkosten werden derzeit auf 1,8 Milliarden Euro geschätzt. An der Finanzierung beteiligt sind neben der Stadt Brünn der Landkreis Südmähren, die Tschechische Republik und die Europäische Union. Die Fertigstellung wird zwischen 2032 und 2035 erwartet. (fm)


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1. Preis: Benthem Crouwel Architects + West 8

1. Preis: Benthem Crouwel Architects + West 8

1. Preis: Benthem Crouwel + West 8 Modellfoto

1. Preis: Benthem Crouwel + West 8 Modellfoto

2. Preis: Sdružení Pelčák a partner architekti – Müller Reimann Architekten

2. Preis: Sdružení Pelčák a partner architekti – Müller Reimann Architekten

1. Preis: Benthem Crouwel Architects + West 8

1. Preis: Benthem Crouwel Architects + West 8

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