Der Balthasar Neumann-Preis wird seit 1994 alle zwei Jahre vergeben. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung – verliehen von der Deutschen BauZeitschrift DBZ und dem Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure BDB – geht 2025 an den Architekten Pascal Flammer (Zürich) für das Haus D im Wohnquartier Hobelwerk in Winterthur.
Flammers Projekt ist Teil eines umfassenden städtebaulichen Konzepts der Wohnungsbaugenossenschaft mehr als wohnen. Es ermöglicht innovative Wohnformen mit Fokus auf barrierefreie Partizipation, setzt auf Regenwassermanagement mit Schwammstadt-Elementen und maximale Reduktion des Betonverbrauchs. Besonders würdigte das Preisgericht die Wiederverwendung gebrauchter Bauteile, die in Zusammenarbeit mit dem baubüro in situ (Basel, Zürich) erfolgte.
Juryvorsitzende Mikala Holme Samsøe betont: „Mit gebrauchten Bauteilen lässt sich gut und zum selben Preis bauen. Der Gewinner des Balthasar Neumann Preises zeigt vorbildlich, wie das mit Anspruch und im größeren Maßstab im Wohnungsbau möglich ist.“
Der Balthasar Neumann Preis zeichnet Bauten aus, bei denen ein gemeinschaftliches Planen auf Augenhöhe und ein Denken jenseits der Fachdisziplinen vorbildlich umgesetzt wurde. Insgesamt wurden in der aktuellen Runde 85 Projekte eingereicht. Die Jury vergab neben dem Hauptpreis zwei Anerkennungen. Die Verteilung im Überblick:
Balthasar Neumann Preis 2025:
- Haus D im Hobelwerk in Winterthur von Pascal Flammer (Zürich); Bauherrschaft: Baugenossenschaft mehr als wohnen
Anerkennungen:
- Coppenrath Innovation Centre in Osnabrück: Den ursprünglich 1914 als Ringlokschuppen errichteten Bau haben Kresings (Münster) in ein Forschungs- und Bürogebäude umgebaut; Bauherrschaft: Ringlokschuppen Osnabrück GmbH
- Hyparschale in Magdeburg: gmp Architekten (Hamburg) haben die denkmalgeschützte Hyparschale saniert und in eine multifunktionale Veranstaltungshalle transformiert; Bauherrschaft: Landeshauptstadt Magdeburg/Eigenbetrieb Kommunales Gebäudemanagement
2023 verlieh die Jury unter Vorsitz von
Jutta Albus dem Wohnprojekt
CampusRO den Preis. Der Holzhybrid-Bau im oberbayerischen Rosenheim umfasst 211 Apartments für Studierende sowie ein Boardinghaus mit 40 Wohneinheiten.
(iok)
Zum Thema:
Weitere Informationen zur Auszeichnung und den Preisträger*innen gibt es auf der Webseite des Preises.
Das wichtige, große und erste Projekt der Genossenschaft mehr als wohnen in Zürich-Leutschenbach stellten wir in BauNetz WOCHE #494 „Wohnexperimente in der Zürcher Agglomeration“ ausführlich vor.
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
1
Jochen Justus Lohmann | 06.02.2025 15:55 UhrHyparschale
Ein sehr gutes Vergabeergebnis des Preises.