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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-BIG_plant_2_WTC_in_New_York_4389427.html

11.06.2015

Bjarke statt Norman

BIG plant 2 WTC in New York


Erst war es nur ein Gerücht, jetzt ist es offiziell: Obwohl die Fundamente schon stehen, wird Norman Fosters Two World Trade Center in New York nicht mehr realisiert. Stattdessen übernimmt das New Yorker Büro von BIG, was einem Generationenwechsel gleichkommt. Der Wechsel erfolgte angeblich auf Wunsch von James Murdoch, dem Chef des künftigen Hauptmieters 21st Century Fox. Der junge Sohn des Medienmoguls Rupert Murdoch war der Meinung, Fosters Entwurf eigne sich vielleicht für eine Versicherung oder eine Bank, aber nicht für ein modernes Medienunternehmen.

Tatsächlich könnte der Entwurf von Bjarke Ingels und Thomas Christoffersen endlich für etwas Action am Ground Zero sorgen. In typischer Manier stapelt das dänische Büro metaphorisch hoch: Die niedrigeren Stadthäuser von TriBeCa werden mit den Türmen des Financial Districts zu einer neuen Typologie verschmolzen. Das Resultat ist ein Vertical Village von 80 Stockwerken, dessen gestapelte Volumen sich mit einer dynamischen Drehung in den Himmel schrauben.

Die untere Hälfte des Turms wird die Murdoch-Unternehmen 21st Century Fox und News Corp beherbergen, die oberen Blöcke werden jeweils als Ganzes an weitere Mieter vergeben. Diese haben dann die Möglichkeit, sich die innere Struktur ihres Gebäudeteils komplett selbst gestalten zu lassen. Ingels’ Turm, der von Larry Silverstein entwickelt wird, ist damit eine Art kommerzielle Superbaugruppe. Mit dem Projekt, das gegenüber dem 1 WTC von David Childs und Daniel Libeskind und am Bahnhof von Santiago Calatrava entstehen soll, wäre der Wiederaufbau des World-Trade-Center-Komplexes in groben Zügen vollendet.

Im Kontrast zur eher biederen Umgebung hält damit noch kurz vor Schluss etwas kalifornische Start-up-Kultur Einzug in Lower Manhattan. Das Gebäude biete einen Rahmen für kreative Zusammenarbeit und den freien Fluss der Ideen, so die Architekten, deren Arbeit für Google ein wesentlicher Grund für den Auftrag war. Kein Wunder, dass im extrem aufwändig produzierten Imagefilm auch ein Basketball-Platz nicht fehlen darf, wie er für die Bürolandschaften des Silicon Valley typisch ist. (sb)


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