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24.05.2024

Ein Schnitt ins Grüne

Atelier von Daniel Ellecosta in Südtirol


Das kleine Dorf Truden im Naturpark (italienisch: Trodena nel parco naturale) liegt rund 20 Kilometer südlich von Bozen und zählt gerade einmal knapp über 1.000 Einwohner*innen. Seit ein paar Jahren wohnt und arbeitet hier der Architekt Daniel Ellecosta in einem Haus, das er selbst entworfen hat. Zusätzlich zum eigenen Büro, das sich bisher im Untergeschoss seines Hauses am Hörmannweg befand, realisierte er nun ein weiteres Gebäude, das noch mehr Arbeits- und Atelierfläche bietet.

Eine unaufgeregte Schlichtheit prägte bereits das 2017 fertiggestellte Haus am Hörmannweg, das auch im Hintergrund des nun fertiggestellten Projekts zu sehen ist. Das Atelier ED, das Ellecosta unterhalb seines Wohnhauses in den Hang einfügte, nimmt sich in seiner Gestaltung noch mehr zurück als der einfache Bau mit Giebeldach. Das Volumen verschwindet im grünen Gras des Hangs, der laut Aussage Ellecostas in seiner ursprünglichen Form erhalten beziehungsweise wiederhergestellt werden konnte.
 
Der Eingang zum Atelier befindet sich oberhalb des Baukörpers: Markiert durch eine Rundung aus Sichtbeton, betritt man die Räume über eine nach unten führende Wendeltreppe. Neben diesem Element bleiben in der Ansicht lediglich die ins Grün eingeschnittene Fassade, die helle Kiesschüttung darüber und die Absturzsicherung sichtbar. Der Einschnitt ins Gelände wird an einer Seite außerdem durch eine Außenwand aus dem ortstypischen Porphyr betont.

Prägend sind auch die der verglasten Fassade vorgesetzten, schwarz geölten Lamellen aus Cortenstahl. Dadurch verschwindet das eigentliche Volumen noch tiefer im Hang. Die dünnen Scheibenelemente dienen zusätzlich dem Sicht- und Sonnenschutz. Innen sind neben offenen Arbeitsbereichen und den zugehörigen Nebenräumen noch ein Besprechungszimmer und ein abgetrenntes Büro untergebracht. Insgesamt entstanden 75 Quadratmeter Nutzfläche.

Zur reduzierten Palette gesellt sich noch Holz. Schlichte Trennwände und Möbel aus OSB-Platten ergänzen die ansonsten rauen Oberflächen aus Beton, Cortenstahl und Zementestrich. Die Materialwahl orientiere sich an den Attributen des Bauplatzes, schreibt Ellecosta dazu, und sei durch die ausschließliche Verwendung von Werkstoffen im Rohzustand geprägt. (dsm)

Fotos: Gustav Willeit


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