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01.04.2020

Beton mit Weichzeichner

Atelier in Warschau von Architecture Club


Was hinter der großflächigen Sichtschutzverglasung passiert, dürfte die Anwohner dieser ruhigen Warschauer Straße vermutlich interessieren: Hier arbeitet nämlich kein gewöhnlicher Gewerbebetrieb, sondern die Bildhauerin Monika Sosnowska. Nur verschwommen dringen aber Licht und Bewegungen nach draußen, während im Inneren dank des Drahtglases die Umgebung nur als weichgezeichnetes Bild zu erkennen ist. Architecture Club aus Basel haben das Atelier gestaltet.

Die beiden Club-Mitglieder Karolina Slawecka und Pawel Krzeminski konzipierten das 150 Quadratmeter große Gebäude als ein Spiel von Gegensätzen. Seine gläsernen Stirnseiten treffen auf eine schwere doppelschalige Betonkonstruktion, grob geschalte Wände auf feines Holz und einen polierten Terrazzo-Boden. Im Einbau aus Eiche befinden sich eine kleine Küchenzeile, ein Lagerraum und die Toilette. Gearbeitet wird an einem einzigen großen Tisch aus dem gleichen Material. Entlang der Straßenfassade entstand außerdem eine durchgehende Sitzbank aus Beton.

Im Atelier selbst geht es äußerst aufgeräumt zu, alle notwendigen Installationen wurden – wie beispielsweise die Leuchten in die Deckenträger aus Stahl – fast unsichtbar integriert. Geheizt und gekühlt wird über Geothermie, für die technischen Installationen zeichneten Matthias Schuler, Kristyna Dvorakova und Peter Zatko von Transsolar (Stuttgart) verantwortlich. Nicht nur der Boden wird dabei thermisch aktiviert, sondern auch die Betonbank.

Besonderes Augenmerk legten die Architekt*innen auf die beiden Glasfassaden, deren schlanke Profile leicht erkennen lassen, dass hier kein Standardmaterial zum Einsatz kam. Sie wurden vor Ort zusammengeschweißt und zwar von den gleichen Handwerkern, mit denen Sosnowska auch bei ihrer Kunst zusammenarbeitet. Durch eine stählerne Flügeltür kommt diese schließlich ins Gebäude, im Garten steht außerdem noch ein simpler Holzschuppen als weiteres Lager zur Verfügung. (sb)

Fotos: Hélène Binet


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