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24.08.2021

Dreischichtiger Lärmschutz

Artec planen Gewerbebau in Wien


Südöstlich des dicht bebauten Wiener Zentrums, auf einer Fläche von rund 11,5 Hektar, plant die Austrian Real Estate (ARE) im großen Mixed-Use-Stil. Dabei gilt das Village im Dritten als eines der derzeit größten Stadtentwicklungsareale in Österreich. Für den städtebaulichen Masterplan, der unter anderem einen zentralen Park, einen autofreien Kernbereich sowie die umfangreiche Versorgung mit erneuerbaren Energien vorsieht, zeichnet das Büro Superblock Architekten verantwortlich, das Freiraumkonzept entwickelten YEWO Landscape (beide Wien). Ein wichtiger Baustein für das multifunktionale Quartier, in dem in Zukunft 4.000 Menschen leben sollen, ist der Gürtelbogen. Das Gebäude soll zum einen die Nahversorgung für die Bewohner*innen des Quartiers abdecken und zum anderen Flächen für gewerbliche Kleinbetriebe, Werkstätten oder Ateliers bieten. Für die Planung fand ein geladenes Generalplanerauswahlverfahren statt, das Artec Architekten aus Wien für sich entscheiden konnten.

Aufgrund der angrenzenden Straßenzüge soll der Gürtelbogen in erster Linie als Lärmschutz für die dahinterliegende Wohnbebauung dienen. Damit Planung und Bau möglichst schnell vonstattengehen und es dabei auch noch kostengünstig bleibt, gab der Auslober eine serielle bzw. modulare Bauweise vor. Weiterhin sollten Dach- und Fassadenflächen optimal genutzt werden können sowie die Anwendung von erneuerbaren Energien den Ansprüchen des Gesamtquartiers im Bereich der Nachhaltigkeit entsprechen, heißt es in der Auslobung.

Die Jury, der die beteiligten Projektpartner ARE, Superblock und YEWO angehörten sowie Vertreter*innen des wohnfonds_wien, der MA21A Stadtteilplanung, der Bezirksvorstehung und des involvierten Unternehmensberaters M.O.O.CON, überzeugten Artec Architekten mit einer einfachen Gesamtkonzeption. Laut des Jurykomitees stelle diese ein flexibles als auch stabiles Grundgerüst für die weitere Entwicklung dar: Auf einer Grundfläche von über 7.100 Quadratmetern entwickelten die Architekt*innen einen Baukörper mit einer Grundfläche von insgesamt 4.300 Quadratmetern. Der 320 Meter lange Riegel passt sich dem Verlauf der Straße an und wird in der Mitte durch einen ebenerdigen Durchgang durchbrochen. Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage positionierten Artec an den Gebäudeenden. Hier befinden sich auch die Zugänge zum Dachgarten, die den öffentlichen Raum des zentralen Parks des Village im Dritten ergänzen sollen. Der Garten soll außerdem über Brücken mit den Wohnbauten verbunden werden, so dass den Bewohner*innen ein direkter Zugang geboten wird.

Gestalterisch sieht der Entwurf eine horizontale Gliederung in drei Ebenen vor: im Erdgeschoss prägen Kletterpflanzen die Fassade, in den Obergeschossen ordneten die Architekt*innen einen Screen für Displayzwecke an. Auf dem Dach schließt der Baukörper mit einem durchgehenden Photovoltaik-Element ab. Die Jury bewertete vor allem die strukturelle Offenheit der Fassade als positiv: die damit einhergehende Veränderbarkeit des Erscheinungsbildes eröffne großes Potential, heißt es im Protokoll. Die Vorgaben zur seriellen bzw. modularen Bauweise lösten die Architekt*innen mithilfe einer vorgefertigten Primärstruktur aus Trägern, Decken und Wänden aus Holz in Kombination mit Beton-Fertigteilstützen und Fertigteilbetonkernen für die vertikale Erschließung. (dsm)



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ARTEC Architekten


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