Mit dem Ammodo Architecture Award will die gemeinnützige niederländische Stiftung Ammodo Organisator*innen für engagierte Bauprojekte auf der ganzen Welt würdigen. Insbesondere geht es ihr dabei um sozialen Mehrwert und das Fortführen lokaler Bautraditionen. Insgesamt wurden 168 Beiträge aus über 60 Ländern der ganzen Welt eingereicht. Heute Vormittag wurden die Gewinnerteams der drei Preiskategorien der diesjährige Preisrunde bekanntgegeben. 26 Projekte wurden ausgezeichnet.
Die höchstdotierte der drei Preiskategorien nennt sich Social Architecture Award und würdigt Architekturbüros für ihre „herausragenden, sozial und ökologisch verantwortungsbewussten“ Entwürfe. In ihr wurden zwei gleichrangige Preise vergeben und je mit 150.000 Euro dotiert. Ein Preis ging an SHAU (Rotterdam) für „den vorbildlichen urbanen Einsatz“ beim Projekt Kampung Mrican Phase 1. Hierbei handelt es sich um eine Reihe kleiner Interventionen im geschichtsträchtigen indonesischen Ort Yogyakarta. Der andere Preis ging an das Wiener Büro gaupenraub+/- für seinen Beitrag VinziRast am Land. Es überzeugte mit seinem innovativen Ansatz zur Unterbringung benachteiligter Gruppen und Obdachloser unter Wiederverwendung bestehender Architektur und ländlicher Strukturen.
Die zweite Preiskategorie nennt sich Social Engagement Award. Auch dieser soll zum „sozialen und ökologischen Handeln“ ermutigen. Hier gingen die zwölf Preise á 50.000 Euro nicht nur an Architekturbüros, sondern auch an gemeinnützige NGOs und lokale Akteure. Die Bandbreite der Projekte reicht vom Prototyp eines erdbebensicheren Hauses in Marokko bis zur aufwendigen Restrukturierung des Chicago Rivers zu einem schwimmenden Park. Auch der Verein hinter der bereits vielfach ausgezeichnete Floating University aus Berlin wurde ausgezeichnet.
Die dritte Preiskategorie namens Local Scale Award würdigt eigeninitiierte Projekte verschiedenster Akteure auf lokaler Ebene. Auch hier gab es zwölf Auszeichnungen, die jeweils mit einer Summe von 10.000 Euro dotiert sind. Unter anderem zeichnete man das KIT für sein Upcyclingprojekt TerraTimber, sowie die afrikanische NGO Terrachidia für ihre Lehmbauworkshops am Oasis Campus aus. Alle ausgezeichneten Beiträge sind in der Bildergalerie zu finden.
Das sogenannte advisory committee unter Vorsitz von Joumana El Zein Khoury (Direktorin bei World Press Photo) ordnete die eingereichten Beiträge den entsprechenden Preiskategorien zu. Zu ihm gehörten dieses Jahr unter anderem Architektin Anupama Kundoo und der frühere niederländische Reichsbaumeister Floris Alkemade. Die finanziellen Mittel – auch für seine anderen Preise – bezieht die Stiftung Ammodo aus jährlichen Spenden der Stiftung Inphykem. Diese verwaltet seit dem Verkauf einer Pensionsversicherungsgesellschaft vor knapp 15 Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag. (tg)
Zum Thema:
ammodo-architecture.org