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12.12.2017

Europan 14 zur produktiven Stadt

Alle Preisträger für Deutschland, Polen und die Schweiz


Mehr Vielfalt, mehr Flexibilität, mehr Innovation: Mit den „Urbanen Gebieten“ hat die Bundesregierung 2016 einen neuen Baugebietstyp eingeführt, der spannende Experimente zwischen Wohnen und Arbeiten verspricht. Der zweijährlich stattfindende Europan-Wettbewerb bot hierfür einen passenden Rahmen, für 2017 lautete das Thema „Produktive Stadt“. Über 1.200 Büros beteiligten sich europaweit mit Projekten für 44 Wettbewerbsgebiete in 13 Ländern – durchaus mit Chancen auf eine Realisierung, wie die Geschichte von Europan zeigt.

In Deutschland waren die Städte Aschaffenburg, Hamburg, München-Taufkirchen, Neu-Ulm und Zwickau beteiligt. Hinzu kamen außerdem die Projekte für den polnischen Standort in Warszawa und für das schweizerische Kriens, die von der gleichen internationalen Jury beurteilt wurden. Ein eher großmaßstäblicher Blick überwog, als in Aschaffenburg ein Stadtteil neu geordnet und in Hamburg über ein Elbinselquartier nachgedacht werden sollte. In Neu-Ulm lag der Fokus auf einem früheren Wohngebiet der US-Armee und in Zwickau wünschte man sich Entwürfe für neue Ost-West-Verbindungen, die dabei helfen, ein Plattenbauquartier zu differenzieren.

Wie für Europan üblich, lassen fast alle ausgezeichneten Projekte ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Komplexität des Kontexts erkennen, was in präzisen, oft sehr langfristigen räumlichen Strategien mündete. Der Sprung zur Architektur fiel dann nur bei jenen Standorten leicht, die mit ihrer Aufgabenstellung näher herangezoomt hatten. Beim Doppelstandort München-Taufkirchen beispielsweise, wo Stadtbausteine für die Parkplatzwüsten des modernen Städtebaus gefunden werden sollten. Oder in Kriens und Warszawa, die an der Nachverdichtung kleinteiliger Industrieareale arbeiten.

Die Jury unter Vorsitz von Markus Neppl vergab in den fünf deutschen Standorten, in Kriens und Warszawa schließlich 5 Preise, 11 Ankäufe und 2 Anerkennungen, wobei nur bedingt zu erahnen ist, an welchen Standorten tatsächlich Realisierungen folgen könnten. Direkt umsetzbar wären einige der Projekte, was auch damit zu tun hat, dass das Thema der produktiven Stadt insbesondere an den deutschen Standorten eher konventionell im Sinne einer vielfältigen Mischnutzung gedacht wurde. Der zukunftsfreudige Enthusiasmus, der frühere Ausgaben von Europan noch begleitet hatte, scheint zumindest in Deutschland kaum mehr anzutreffen zu sein – damit ist der Wettbewerb vielleicht näher an der Politik, als ihm lieb sein kann. (sb)

Preisverleihung
: 2. Februar 2018, 18-23 Uhr
Ort:
DAZ, Wilhelmine-Gemberg-Weg 6, 2. Hof, 10179 Berlin



Parallel zur Preisverleihung sind alle prämierten Arbeiten in einer Ausstellung zu sehen. Die Ergebnisse für Deutschland, Warszawa und Kriens im Überblick:

Aschaffenburg


  • Preis: „Wohnterrassen Am Schillereck“
    Guobin Shen und Kilian Juraschitz

  • Ankauf: „Hummelo“
    Mercè Amat


Hamburg


  • Preis: „Zwischen den Zeilen“
    Janna Hohn und Josh Yates

  • Ankauf: „Da/ -rin -rum -runter -zwischen“
    Robert Schnell, Paul Raphael Schägner und Tobias Herr


München-Taufkirchen

  • Ankauf 1/3: „New Proximities“
    Matteo Chelazzi, Enrico Casagni, Federico Cheloni und Gilulio Margheri

  • Ankauf 2/3: „Kleines Zimmer, großes Fenster“
    Jesús Vassallo Fernández

  • Ankauf 3/3: „Woodlab“
    Dennis Winkler


Neu-Ulm

  • Preis: „The Productive Heart of New Ulm“
    Leonardo Zuccaro Marchi, Piero Medici, Alice Covatta und Annalisa Romani

  • Ankauf: „From Vorfeld to Core-Feld“
    Sofie Vaasen, Maria Luísa Pacheco Gonçalves und Marco Xavier Cunha Fonseca


Zwickau

  • Preis: „Productive Update“
    Stephan Schwarz, Ingrid Sabatier, Ferdinand Schmelzer, Agnès Klöden-Billemont und Lena Flamm

  • Ankauf: „Connect Four“
    Jurek Fahrenholt, Pia Müller, Anna-Lena Horn und Valeriya Sidorenko

  • Anerkennung: „The Big Bright Green Pleasure Machine“
    Magdalena Müller


Kriens (Schweiz)

  • Preis: „Die Fabrik“
    Konrad Scheffer und Sarah Haubner

  • Ankauf: „Oecumene“
    Camille Cochet, Clément Boitel und Florent Girelli

  • Anerkennung: „Der Weißplan“
    Yony Santos und Nuria Fernández


Warszawa (Polen)


  • Ankauf 1/3: „The Excity“
    Lluís Juan Liñán, Andrea Gimeno Sánchez und Josep Vicent Lluch Diaz

  • Ankauf 2/3: „House the Productivity“
    Borys Kozlowski und Barbara Jakubowska

  • Ankauf 3/3: „Warszawa Common Places“
    María Nuñez


Zum Thema:

www.europan.de


Kommentare:
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Aschaffenburg: Preisträger - „Wohnterrassen Am Schillereck“ - Guobin Shen und Kilian Juraschitz

Aschaffenburg: Preisträger - „Wohnterrassen Am Schillereck“ - Guobin Shen und Kilian Juraschitz

Kriens (Schweiz): Preisträger - „Die Fabrik“ - Konrad Scheffer und Sarah Haubner

Kriens (Schweiz): Preisträger - „Die Fabrik“ - Konrad Scheffer und Sarah Haubner

Warszawa (Polen): Ankauf 1/3 - „The Excity“ - Lluis Juan Linan, Andrea Gimeno Sanchez und Josep Vicent Lluch Diaz

Warszawa (Polen): Ankauf 1/3 - „The Excity“ - Lluis Juan Linan, Andrea Gimeno Sanchez und Josep Vicent Lluch Diaz

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